Jura: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Oberjura''' (auch '''Oberer Jura''') ist die oberste chronostratigraphische Serie des [[Jura]] in der Erdgeschichte. In der älteren Literatur, z. T. auch noch in der populärwissenschaftlichen Literatur wird dieser Abschnitt häufig auch als '''Malm''' oder '''Weißer Jura''' (Weißjura) bezeichnet. Beide Begriffe sollten aber für die chronostratigraphische Einheit nicht mehr verwendet werden. Sie finden jedoch im Rahmen der lithostratigraphischen Gliederung des Süddeutschen- und Norddeutschen Jura (im Sinne einer Gruppe von Formationen) weiterhin Verwendung. Der Oberjura liegt auf der Serie des [[Mitteljura]] und wird vom Berriasium der [[Unterkreide]]-Serie überlagert. Er entspricht in der geochronologischen Gliederung dem Zeitraum von etwa 161,2 bis 145,5 Millionen Jahren.
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'''Jura''' bezeichnet in der Erdgeschichte das mittlere chronostratigraphische System (bzw. Periode in der Geochronologie) des Mesozoikums. Der Jura begann vor etwa 199,6 ± 0.6 Millionen Jahren und endete vor etwa 145,5 ± 4.0 Millionen Jahren. Der Jura wird von der Trias unter- und von der Kreide überlagert.
  
==Lithostratigraphische Gliederung==
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== Geschichte und Namensgebung ==
Die lithostratigraphische Einheit des Weißen Jura in Süddeutschland ist in erster Linie von hellen Kalken und Kalkmergeln dominiert, daher auch der Name Weißer Jura (oder Weißjura). Da die Sedimentation in weiten Bereichen des Süddeutschen Jura bereits deutlich vor der Jura/Kreide-Grenze abbricht, ist der lithostratigraphische Begriff Weißer Jura nicht exakt gleichbedeutend zur chronostratigraphischen Oberjura-Serie. Malm ist ein anderer historischer Begriff, der für die Serie des Oberen Jura noch häufig gebraucht wird. Die Bezeichnung stammt von Gesteinen, die in der Umgebung von Oxford in England zu Tage treten. Er ist heute provisorisch für eine lithostratigraphische Gruppe im Oberjura Norddeutschlands reserviert. Hier ist es dagegen so, dass die Münder-Formation, die bisher als oberste lithostratigraphische Formation in den "Malm" gestellt wurde, noch bis in die Unterkreide hineinreicht. Allerdings ist über die letztendliche Grenzziehung und Verwendung der lithostratigraphischen Einheit Malm in Mittel- und Norddeutschland noch nicht endgültig entschieden<ref>Eckhard Mönnig: ''Der Jura von Norddeutschland in der Stratigraphischen Tabelle von Deutschland 2002.'' Newsletters on Stratigraphy, 41(1-3): 253-261, Stuttgart 2005</ref>.
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Der Name Jura wurde 1795 von Alexander von Humboldt für Gesteinsschichten im Juragebirge in die wissenschaftliche Literatur eingeführt und 1829 von Alexandre Brongniart auf die heutige Systembezeichnung erweitert. Das Juragebirge besteht hauptsächlich aus den Ablagerungen (Sedimenten), die während des Systems des Jura am Rande des damaligen Tethysmeeres abgelagert worden sind.
  
==Chronostratigraphische Untergliederung der Oberjura-Serie==
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== Definition und GSSP ==
Die chronostratigraphische Oberjura-Serie wird weiter in folgende Stufen unterteilt (von oben nach unten):
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Der Beginn des Jura ist bisher nur provisorisch durch das Erstauftreten der Ammoniten-Gattung ''Psiloceras'' definiert worden. Eine endgültige Festlegung des GSSP (entspricht etwa einem Typprofil und einer Typlokalität) ist bisher noch nicht erfolgt. Auch die Obergrenze des Jura, bzw. die Untergrenze der Kreide (und damit die Untergrenze der Berriasium-Stufe) ist bisher nicht abschließend definiert worden. Sie wird voraussichtlich in die Nähe des Erstauftretens der Ammoniten-Art ''Berriasella jacobi'' gelegt werden.
* Tithonium (entspricht in etwa der regionalen Stufe des Portlandium)
 
* Kimmeridgium
 
* Oxfordium
 
  
==Verbreitung==
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==Untergliederung des Jura==
Der Obere Jura ist großflächig in Süddeutschland (Schwäbische Alb und Fränkische Alb), dem französischen Jura und in der Schweiz aufgeschlossen. Daneben tritt der Obere Jura aber auch in Norddeutschland im Weserbergland und Leinebergland zutage.
 
  
==Fossillagerstätten und wirtschaftliche Bedeutung==
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Das Jura-System wird in drei Serien und insgesamt elf Stufen unterteilt:
Es handelt sich um Kalksteine mit eingeschalteten fossilführenden Horizonten. Berühmte Kalksteine des Weißen Jura sind die sehr feinkörnigen Plattenkalke aus Solnhofen und Umgebung, die von Alois Senefelder 1798 für den Steindruck, die Lithographie, entdeckt wurden. Für die Paläontologie ist die Entdeckung des ersten wie weiterer Exemplare von  ''Archaeopteryx'' in den Solnhofener Plattenkalken von herausragender Bedeutung.
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* Oberjura
Neben den Solnhofener Plattenkalken ist der Treuchtlinger Marmor, ein Kalkstein, reich an Fossilien wie Ammoniten, Belemniten, Brachiopoden, Seeigeln und Muscheln überregional bekannt. Er wird zu Wand- und Bodenplatten für architektonische Zwecke verarbeitet.
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** Tithonium
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** Kimmeridgium
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** Oxfordium
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* Mitteljura
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** Callovium
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** Bathonium
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** Bajocium
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** Aalenium
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* Unterjura
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** Toarcium
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** Pliensbachium
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** Sinemurium
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** Hettangium
  
'''Quelle:''' [http://www.wikipedia.de Wikipedia]
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Die Begriffe „Schwarzer Jura“, „Brauner Jura“ und „Weißer Jura“ werden im Süddeutschen Jura als lithostratigraphische Einheiten weiterhin verwendet. Die Begriffe „Lias“, „Dogger“ und „Malm“ finden dagegen als lithostratigraphische Einheiten im Norddeutschen Jura provisorische Anwendung. Diese Einheiten sind lithostratigraphisch, d. h. nur durch lithologische Merkmale definiert. Sie entsprechen daher nur ungefähr den chronostratigraphischen Einheiten, da die lithostratigraphischen Grenzen nicht immer genau mit den System- und Serien-Grenzen übereinstimmen.
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Wichtigste Leitfossilien im Jura sind die Ammoniten. Diese ausschließlich marin vorkommenden entfernten Verwandten der heutigen Tintenfische zählen zu den häufigsten Wirbellosen dieser Zeit. Man findet sie z.&nbsp;B. in Süddeutschland im Posidonienschiefer der Schwäbischen Alb sowie der Fränkischen Alb zusammen mit den zu den Tintenfischen zu stellenden Belemniten.
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[[Bild:Zeitalter_Jura_Nordamerika.jpg|900px|thumb|center|Typische Szene des ''Jurazeitalters'' auf dem heutigen Nordamerikanischen Kontinent mit ''Dryosauriern'', ''Stegosauriern'' und ''Diplodocus''.]]
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== Paläogeographie==
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Während des frühen Jura zerfiel der Superkontinent Pangäa weiter, dessen Zerfall sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet hatte. Die Bruchstücke bildeten Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer waren noch schmal. Im späten Jura begann auch Gondwana zu zerbrechen.
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== Klima ==
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Das Klima im Jura war warm, Spuren großer Inlandseisschilde wurden nicht gefunden. Wie in der Trias befand sich kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole bzw. eisfrei!
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== Entwicklung der Fauna ==
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Der Jura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. Auch in Deutschland wurden Fußspuren (Dinosaurierfährten von Barkhausen) und Skelettreste von Dinosauriern aus der Jurazeit (''Ohmdenosaurus'', ''Compsognathus'') entdeckt. Der nur katzengroße ''Compsognathus'' von Jachenhausen bei Riedenburg galt lange Zeit als der kleinste Dinosaurier.
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Der Urvogel ''Archaeopteryx'' wurde in Gesteinsschichten des Oberen Jura (Malm) gefunden, bislang ausschließlich auf der Fränkischen Alb, insbesondere bei Solnhofen und Eichstätt.
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Aus dem Unterjura stammt auch der Fund eines Säugetier-Fossil, ''Hadrocodium wui'', das als ältestes Säugetier im engeren Sinne gilt. Neuere Funde aus dem Mittleren Jura im nordostchinesischen Jiulongshan-Gebirge (Innere Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) haben die bisherigen Vorstellungen über die Säugetierwelt des Mesozoikums nachhaltig verändert. Die Gattung ''Castorocauda lutrasimilis'' (Docodonta), die vor 164 Millionen Jahren im mittleren Jura lebte, ähnelte einem  Biber und zeigt die Weiterentwicklung der Säugetiere
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Berühmte „fossile Bauwerke“ aus dem Jura Deutschlands sind die Schwammstotzen-Riffe der Schwäbischen Alb. Riffbildungen in kleinerem Maßstab existierten aber auch in Norddeutschland.
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== Entwicklung der Flora ==
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Die Flora war von den Gymnospermen hauptsächlich von Nadelholzgewächsen dominiert, namentlich von Mammutbäumen und Kiefern, aber auch Ginkgobäume und Palmfarne. Das Jura wird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) genannt, da diese sehr häufig waren. Den Unterwuchs der Wälder bildeten Farne und Schachtelhalme.
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== Der Jura in Mitteleuropa ==
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Zu Beginn des Jura transgredierte das Meer von Norden kommend zunächst in einem relativ schmalen Bereich Nord- und Westdeutschlands bis nach Süddeutschland. In Nordostdeutschland und Ostdeutschland wurden kontinentale Ablagerungen sedimentiert. Im Mitteljura dehnte sich das Meer weiter nach Osten aus. Fast die gesamte osteuropäische Plattform wurde überflutet. Weite Teile Skandinaviens und Teile Böhmens und die Rheinische Insel und blieben jedoch Festland während fast des gesamten Jura. Böhmische Insel und Rheinische Masse wurden bereits während einer Regression im oberen Mitteljura zu einer Insel und trennten Norddeutschen und Süddeutschen Jura. Am Ende des Jura verlandete Süddeutschland weitgehend, während in Norddeutschland weiter marine oder brackische Ablagerungsbedingungen herrschten.
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== Trivia ==
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Eine bekannte Fundstätte für Fossilien des Unterjura ist die  Posidonienschiefer-Formation (z. B. Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodile, Fische, Seelilien, Ammoniten) ist Holzmaden bei Kirchheim, am Fuß der Schwäbischen Alb. Das dort ansässige Urweltmuseum Hauff hat Weltgeltung.
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Der englische Name für den Jura - ''Jurassic'' - wurde durch den Film Jurassic Park und seinen Nachfolgern einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Allerdings stammen viele der im Film dargestellten Dinosaurier, so auch ''Tyrannosaurus rex'' und ''Velociraptor'' aus der Kreidezeit.
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[[Kategorie:Zeitperiode]]

Aktuelle Version vom 27. März 2014, 11:33 Uhr



Jura
Erdzeitalter Jura.jpg
Beschreibung
Alter:

199,6 - 145,6 mya

Serien:
  • Oberjura
  • Mitteljura
  • Unterjura
Temperatur:

16,5 °C

Landschaft:

Bewaldet

Vorherige Epoche:

Trias

Folgende Epoche:

Kreide

Jura bezeichnet in der Erdgeschichte das mittlere chronostratigraphische System (bzw. Periode in der Geochronologie) des Mesozoikums. Der Jura begann vor etwa 199,6 ± 0.6 Millionen Jahren und endete vor etwa 145,5 ± 4.0 Millionen Jahren. Der Jura wird von der Trias unter- und von der Kreide überlagert.

Geschichte und Namensgebung

Der Name Jura wurde 1795 von Alexander von Humboldt für Gesteinsschichten im Juragebirge in die wissenschaftliche Literatur eingeführt und 1829 von Alexandre Brongniart auf die heutige Systembezeichnung erweitert. Das Juragebirge besteht hauptsächlich aus den Ablagerungen (Sedimenten), die während des Systems des Jura am Rande des damaligen Tethysmeeres abgelagert worden sind.

Definition und GSSP

Der Beginn des Jura ist bisher nur provisorisch durch das Erstauftreten der Ammoniten-Gattung Psiloceras definiert worden. Eine endgültige Festlegung des GSSP (entspricht etwa einem Typprofil und einer Typlokalität) ist bisher noch nicht erfolgt. Auch die Obergrenze des Jura, bzw. die Untergrenze der Kreide (und damit die Untergrenze der Berriasium-Stufe) ist bisher nicht abschließend definiert worden. Sie wird voraussichtlich in die Nähe des Erstauftretens der Ammoniten-Art Berriasella jacobi gelegt werden.

Untergliederung des Jura

Das Jura-System wird in drei Serien und insgesamt elf Stufen unterteilt:

  • Oberjura
    • Tithonium
    • Kimmeridgium
    • Oxfordium
  • Mitteljura
    • Callovium
    • Bathonium
    • Bajocium
    • Aalenium
  • Unterjura
    • Toarcium
    • Pliensbachium
    • Sinemurium
    • Hettangium

Die Begriffe „Schwarzer Jura“, „Brauner Jura“ und „Weißer Jura“ werden im Süddeutschen Jura als lithostratigraphische Einheiten weiterhin verwendet. Die Begriffe „Lias“, „Dogger“ und „Malm“ finden dagegen als lithostratigraphische Einheiten im Norddeutschen Jura provisorische Anwendung. Diese Einheiten sind lithostratigraphisch, d. h. nur durch lithologische Merkmale definiert. Sie entsprechen daher nur ungefähr den chronostratigraphischen Einheiten, da die lithostratigraphischen Grenzen nicht immer genau mit den System- und Serien-Grenzen übereinstimmen.

Wichtigste Leitfossilien im Jura sind die Ammoniten. Diese ausschließlich marin vorkommenden entfernten Verwandten der heutigen Tintenfische zählen zu den häufigsten Wirbellosen dieser Zeit. Man findet sie z. B. in Süddeutschland im Posidonienschiefer der Schwäbischen Alb sowie der Fränkischen Alb zusammen mit den zu den Tintenfischen zu stellenden Belemniten.

Typische Szene des Jurazeitalters auf dem heutigen Nordamerikanischen Kontinent mit Dryosauriern, Stegosauriern und Diplodocus.

Paläogeographie

Während des frühen Jura zerfiel der Superkontinent Pangäa weiter, dessen Zerfall sich bereits in der Obertrias mit der Bildung von Grabensystemen angedeutet hatte. Die Bruchstücke bildeten Nordamerika, Eurasien und den südlichen Großkontinent Gondwana. Der frühe Atlantik und das Tethysmeer waren noch schmal. Im späten Jura begann auch Gondwana zu zerbrechen.


Kreaturen

Kreaturen der Jura
Die Kreaturen der Jura: Eustreptospondylus, Anurognathus, Ornitholestes, Liopleurodon, Schwimmender Raptor, Riesenkäfer





Klima

Das Klima im Jura war warm, Spuren großer Inlandseisschilde wurden nicht gefunden. Wie in der Trias befand sich kein festes Land in der Nähe der geographischen Pole bzw. eisfrei!

Entwicklung der Fauna

Der Jura stellt die erste Blütezeit der Dinosaurier dar. Auch in Deutschland wurden Fußspuren (Dinosaurierfährten von Barkhausen) und Skelettreste von Dinosauriern aus der Jurazeit (Ohmdenosaurus, Compsognathus) entdeckt. Der nur katzengroße Compsognathus von Jachenhausen bei Riedenburg galt lange Zeit als der kleinste Dinosaurier.


Der Urvogel Archaeopteryx wurde in Gesteinsschichten des Oberen Jura (Malm) gefunden, bislang ausschließlich auf der Fränkischen Alb, insbesondere bei Solnhofen und Eichstätt.

Aus dem Unterjura stammt auch der Fund eines Säugetier-Fossil, Hadrocodium wui, das als ältestes Säugetier im engeren Sinne gilt. Neuere Funde aus dem Mittleren Jura im nordostchinesischen Jiulongshan-Gebirge (Innere Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) haben die bisherigen Vorstellungen über die Säugetierwelt des Mesozoikums nachhaltig verändert. Die Gattung Castorocauda lutrasimilis (Docodonta), die vor 164 Millionen Jahren im mittleren Jura lebte, ähnelte einem Biber und zeigt die Weiterentwicklung der Säugetiere

Berühmte „fossile Bauwerke“ aus dem Jura Deutschlands sind die Schwammstotzen-Riffe der Schwäbischen Alb. Riffbildungen in kleinerem Maßstab existierten aber auch in Norddeutschland.

Entwicklung der Flora

Die Flora war von den Gymnospermen hauptsächlich von Nadelholzgewächsen dominiert, namentlich von Mammutbäumen und Kiefern, aber auch Ginkgobäume und Palmfarne. Das Jura wird auch als Zeitalter der Palmfarne (Cycadeen) genannt, da diese sehr häufig waren. Den Unterwuchs der Wälder bildeten Farne und Schachtelhalme.

Der Jura in Mitteleuropa

Zu Beginn des Jura transgredierte das Meer von Norden kommend zunächst in einem relativ schmalen Bereich Nord- und Westdeutschlands bis nach Süddeutschland. In Nordostdeutschland und Ostdeutschland wurden kontinentale Ablagerungen sedimentiert. Im Mitteljura dehnte sich das Meer weiter nach Osten aus. Fast die gesamte osteuropäische Plattform wurde überflutet. Weite Teile Skandinaviens und Teile Böhmens und die Rheinische Insel und blieben jedoch Festland während fast des gesamten Jura. Böhmische Insel und Rheinische Masse wurden bereits während einer Regression im oberen Mitteljura zu einer Insel und trennten Norddeutschen und Süddeutschen Jura. Am Ende des Jura verlandete Süddeutschland weitgehend, während in Norddeutschland weiter marine oder brackische Ablagerungsbedingungen herrschten.

Trivia

Eine bekannte Fundstätte für Fossilien des Unterjura ist die Posidonienschiefer-Formation (z. B. Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodile, Fische, Seelilien, Ammoniten) ist Holzmaden bei Kirchheim, am Fuß der Schwäbischen Alb. Das dort ansässige Urweltmuseum Hauff hat Weltgeltung.

Der englische Name für den Jura - Jurassic - wurde durch den Film Jurassic Park und seinen Nachfolgern einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Allerdings stammen viele der im Film dargestellten Dinosaurier, so auch Tyrannosaurus rex und Velociraptor aus der Kreidezeit.

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