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Nach einer Weile, in der sie alle Lesters Beispiel gefolgt waren und ein wenig vor sich hin gedöst oder sich zumindest etwas ausgeruht hatten, patschte sich Danny auf die Oberschenkel. "Also Leute, weiter gehts. Wir müssen abchecken ob wir uns auf die Anomalie verlassen können, heisst, sie wieder erschienen ist, oder ob wir uns etwas anderes überlegen müssen." "Auf zum Schicksalsberg, Gefährten!", zitierte Connor und sprang als Erster auf die Beine. Die anderen taten es ihm ein wenig schwerfälliger gleich, während Lester sich noch gar nicht erst hatte aufwecken lassen. "Hat eigentlich irgendwer 'ne Idee wie wir dorthin gelangen sollen? Immerhin sind wir auf der falschen Seite des Flusses.", warf Sarah ein, und Becker wies mit dem Daumen auf irgend einen unbestimmeten Punkt hinter sich. "Weiter oben ist ein Baumstamm, der quer über dem Fluss liegt. Den können wir wie eine Brücke benutzen; Das weiß ich, weils mich unten durch gespült hat." "Oh, super!", rief Connor freudig und half Abby elegant auf die Beine. Diese tauschte einen vielsagenden Blick mit Sarah. "Was ist denn?", fragte Danny, der diesmal das Gewehr an sich nahm. "Ähm, wenn diese Brücke auch von der naderen Seite gut passierbar ist, dann könnten wir eventuell ein kelines Problem bekommen.", begann Sarah, und Abby fuhr fort: "Uns ist da nämlich eventuell noch ein Raptor auf den Fersen." Die Anderen rissen die Augen auf. "Was? Ihr habt doch gesagt, ihr hättet sie getötet?" "Najaaah, zwei davon; Der Letzte war nicht so nett uns in den Fluss zu folgen." Sarah lächelte ihn entschuldigend an. Becker legte den Kopf in den Nakcen und starrte in den Himmel. Es dämmerte. Er runzelte die Stirn. "Mensch, Mädels, ehrlich, hättet ihr das nicht ein wenig früher sagen können?" Schon hörten sie das bedrohliche, kläffende Geräusch, das Raptoren machten, wenn sie auf der Jagd waren. "Aaaach, kommt schon, ein einzelner Raptor, den packen wir doch leicht!", beruhigte Danny sie zuversichtlich und schulterte lässig das Gewehr. Als etwas lautstark hinter ihm brüllte, erschrak er so dermaßen, dass er die Waffe fallen ließ. Noch während er hastig danach griff, schoss ein Raptor aus einem Busch, der ein paar Meter neben ihm stand. Der Rest der Gruppe schrie auf, im selben Moment hatte Danny das Gewehr erwischt und feuerte blindlings auf den Raptor. Bluttröpchen sprühten als feiner Regen über Danny, ehe der Dinosaurier aufheulte und kurz vor Danny zu Boden ging. Danny zitterte nicht minder als der Rest des Teams. "Verdammt!", fluchte Connor schließlich. "Das war knapp!", gestand auch Danny und neigte den Kopf. Ein wackeliges Grinsen trat auf sein Gesicht. "Hab doch gesagt wir erwischen ihn." "Achtung!", rief da plötzlich Abby, die mit panischem Gesicht auf den Raptor zu Dannys Füßen deutete. Der Fleischfresser kam mühelos wieder auf die Beine, er blutete an einer läppischen, kleinen Wunde an der Schulter. Er schnellte auf Danny zu, welcher hektisch das Gewehr hochriss.  Doch ehe er den Abzug drücken konnte, erreichte der Raptor ihn, und sprang ihn an. Das Gewehr segelte durch die Luft und landete auf dem Gras, Danny flog noch ein Stückchen weiter und schaffte es irgendwie, sich die Fußklaue des Raptors vom Leib zu halten. Allerdings erwischte die Echse ihn mit den Fingerkrallen am Bauch und den Unterarmen. Abby hechtete nach dem Gewehr und feuerte dem Raptor eine Kugel in den Hals, was ihn aber nur noch wütender zu machen schien. Er ließ von Danny ab und raste auf Abby zu. Connor konnte sie gerade noch wegziehen, doch der Raptor schnitt Abby mit den Fingerkrallen in die Hüfte und schlug ihr mit dem Schwanz das Gewehr aus den Händen. Es krachte etliche Meter weiter auf den Boden, wo es für alle außer Reichweite war. Und als Abby herumwirbelte, sah sie, dass sie plötzlich nichts mehr vor dem Angriff des Raubtiers schützen konnte.
 
Nach einer Weile, in der sie alle Lesters Beispiel gefolgt waren und ein wenig vor sich hin gedöst oder sich zumindest etwas ausgeruht hatten, patschte sich Danny auf die Oberschenkel. "Also Leute, weiter gehts. Wir müssen abchecken ob wir uns auf die Anomalie verlassen können, heisst, sie wieder erschienen ist, oder ob wir uns etwas anderes überlegen müssen." "Auf zum Schicksalsberg, Gefährten!", zitierte Connor und sprang als Erster auf die Beine. Die anderen taten es ihm ein wenig schwerfälliger gleich, während Lester sich noch gar nicht erst hatte aufwecken lassen. "Hat eigentlich irgendwer 'ne Idee wie wir dorthin gelangen sollen? Immerhin sind wir auf der falschen Seite des Flusses.", warf Sarah ein, und Becker wies mit dem Daumen auf irgend einen unbestimmeten Punkt hinter sich. "Weiter oben ist ein Baumstamm, der quer über dem Fluss liegt. Den können wir wie eine Brücke benutzen; Das weiß ich, weils mich unten durch gespült hat." "Oh, super!", rief Connor freudig und half Abby elegant auf die Beine. Diese tauschte einen vielsagenden Blick mit Sarah. "Was ist denn?", fragte Danny, der diesmal das Gewehr an sich nahm. "Ähm, wenn diese Brücke auch von der naderen Seite gut passierbar ist, dann könnten wir eventuell ein kelines Problem bekommen.", begann Sarah, und Abby fuhr fort: "Uns ist da nämlich eventuell noch ein Raptor auf den Fersen." Die Anderen rissen die Augen auf. "Was? Ihr habt doch gesagt, ihr hättet sie getötet?" "Najaaah, zwei davon; Der Letzte war nicht so nett uns in den Fluss zu folgen." Sarah lächelte ihn entschuldigend an. Becker legte den Kopf in den Nakcen und starrte in den Himmel. Es dämmerte. Er runzelte die Stirn. "Mensch, Mädels, ehrlich, hättet ihr das nicht ein wenig früher sagen können?" Schon hörten sie das bedrohliche, kläffende Geräusch, das Raptoren machten, wenn sie auf der Jagd waren. "Aaaach, kommt schon, ein einzelner Raptor, den packen wir doch leicht!", beruhigte Danny sie zuversichtlich und schulterte lässig das Gewehr. Als etwas lautstark hinter ihm brüllte, erschrak er so dermaßen, dass er die Waffe fallen ließ. Noch während er hastig danach griff, schoss ein Raptor aus einem Busch, der ein paar Meter neben ihm stand. Der Rest der Gruppe schrie auf, im selben Moment hatte Danny das Gewehr erwischt und feuerte blindlings auf den Raptor. Bluttröpchen sprühten als feiner Regen über Danny, ehe der Dinosaurier aufheulte und kurz vor Danny zu Boden ging. Danny zitterte nicht minder als der Rest des Teams. "Verdammt!", fluchte Connor schließlich. "Das war knapp!", gestand auch Danny und neigte den Kopf. Ein wackeliges Grinsen trat auf sein Gesicht. "Hab doch gesagt wir erwischen ihn." "Achtung!", rief da plötzlich Abby, die mit panischem Gesicht auf den Raptor zu Dannys Füßen deutete. Der Fleischfresser kam mühelos wieder auf die Beine, er blutete an einer läppischen, kleinen Wunde an der Schulter. Er schnellte auf Danny zu, welcher hektisch das Gewehr hochriss.  Doch ehe er den Abzug drücken konnte, erreichte der Raptor ihn, und sprang ihn an. Das Gewehr segelte durch die Luft und landete auf dem Gras, Danny flog noch ein Stückchen weiter und schaffte es irgendwie, sich die Fußklaue des Raptors vom Leib zu halten. Allerdings erwischte die Echse ihn mit den Fingerkrallen am Bauch und den Unterarmen. Abby hechtete nach dem Gewehr und feuerte dem Raptor eine Kugel in den Hals, was ihn aber nur noch wütender zu machen schien. Er ließ von Danny ab und raste auf Abby zu. Connor konnte sie gerade noch wegziehen, doch der Raptor schnitt Abby mit den Fingerkrallen in die Hüfte und schlug ihr mit dem Schwanz das Gewehr aus den Händen. Es krachte etliche Meter weiter auf den Boden, wo es für alle außer Reichweite war. Und als Abby herumwirbelte, sah sie, dass sie plötzlich nichts mehr vor dem Angriff des Raubtiers schützen konnte.
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Kapitel 9
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Der Velociraptor stieß ein wütendes Brüllen aus und stürmte los. Connor warf sich vor Abby, und das nächste, was Abby sah, waren rote Blutspritzer, die sich um den Stundenten herum in die Luft verteilten. Connor flog auf den Boden und presste sich die Hände auf den Bauch. Die Klaue des Raptors hatte ihn voll erwischt. Sarah stürmte auf den Raptor zu und donnerte ihm einen dicken Ast gegen den Schädel. Abby hatte keine Ahnung, wo sie ihn auf einmal her hatte, ihre Gedanken kreisten nur um Connor und ihre verletzte Hüfte. Die Wunde brannte höllisch, und sie schaffte es nicht einmal wieder auf die Beine zu kommen, weshalb sie zu Connor hinüberrobbte. Er lag auf dem Rücken und verzog weinerlich das Gesicht. Eine riesige Wunde klaffte in seinem Bauch, doch dafür, dass der Raptor ihn frontal erwischt hatte, sah es noch harmlos aus. Abby holte die restlichen Stofffetzen, die sie noch in der Hosentasche hatte, hervor und drückte sie auf Connors Wunde. Es dauerte nicht lange, und sie hatten sich mit der dunkelroten Flüssigkeit vollgesogen. Connor sah Abby mit großen, ängstlichen Augen an. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, streichelte sie über seine Wange. "Keine Panik, das heilt schon wieder! Du bist zäh, Connor, so ein kleiner Kratzer macht dir doch sonst nichts!" Connor wimmerte ein klägliches "Hoffen wir du hast Recht." und packte Abbys Hand, wobei er ihre Finger fest zusammenquetschte. Abby war es mehr als recht. "Solange er nur nicht damit aufhört irgendetwas zu tun.", dachte sie und starrte besorgt auf die Blutung an seinem Bauch.
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Oho, man kommt langsam zum Ende^^
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In der Zwischenzeit hatte der Raptor seine Aufmerksamkeit auf Sarah gerichtet. Er riss ihr den Stock mit den Zähnen aus der Hand und zerbrach ihn mit einem kurzen Ruck seines Kiefers. "Oh oh!", murmelte Sarah und ging langsam rückwärts. Der Raptor schien sie triumphierend anzugrinsen, zumindest zog er die Lefzen nach oben und entblößte spitze, gelbliche Zähne. Mit einem schwungvollen Schlenker seines rechten Armes traf er Sarahs Oberkörper und holte sie damit von den Füßen. Fast lässig trottete er dann auf sie zu, die Muskeln zum Sprung angespannt. Sarah kroch unbeholfen nach hinten weg, ihre ganze rechte Seite ein Meer aus Schmerzen. Blut lief ihr den Arm hinunter, und der rasch anschwellenden Stelle an ihrem Brustkorb nach zu urteilen war ihr Schlüsselbein gebrochen. Ein schwarzer Schatten stürmte auf den Raptor zu und warf sich gegen ihn. Einen Bruchteil darauf fiel Becker zu Boden, von dem Saurier einfach abgeprallend. Der Raptor selbst landete unsanft auf der Seite. Sarah und Becker kämpften sich auf die Beine, liefen aufeinander zu, nahmen sich an den Händen und stolperten dann zu Danny hinüber, wo sie wieder zu Boden sackten. Becker schien sich die Schulter an seinem heilen Arm ausgerenkt zu haben, zumindest stand der Arm seltsam verdreht von seinem Oberkörper ab. Sarah nahm sich einen kurzen Moment, um ihre Schulter zu inspizieren. An der Stelle zwischen dem Schlüsselbein und dem Schultergelenk hatten sich die Krallen des Dinosauriers tief in das Fleisch gegraben. Sie blutete fast so heftig wie Danny an seinen Unterarmen, die er, um die Blutungen zu stillen, auf die Wunde am Bauch drückte. Alle drei sahen auf, als ein schabendes Geräusch ankündigte, dass der Raptor wieder auf die Beine kam. Er legte den Kopf schief und fixierte sie mit seinen gelben Augen. Abby und Connor waren näher am Fluss, und somit ein leichteres Ziel für den Raptor. Lester war durch den Tumult nun doch aufgewacht, befand sich in einer kauerned Position und beäugte dem Raptor angespannt. Seine fest zusammengepressten Lippen zeigten, dass er hoffte der Raptor hätte ihn noch gar nicht bemerkt. Er war am ehesten außerhalb der Reichweite des Raptors, allerdings auch gleichzeitig allein, der geschwächteste von ihnen und somit das leichteste Opfer. Egal wen von ihnen der Raptor sich aussuchen würde, keiner von ihnen wäre ohnehin noch in der Lage gewesen, abzuhauen. Schließlich trabte der Raptor los. Danny erkannte, dass er sich sie drei als seine ersten Opfer ausgewählt hatte. Er sprang auf die Beine, gefolgt von Sarah und Becker, und dann liefen sie auseinander, in getrennte Richtungen. Der Raptor beschloss, Becker zu folgen, welcher in Richtung Lester abhaute. Der Soldat schmiss sich auf den Boden, als der Raptor nach ihm schnappte, Lester rollte sich seitlich aus dem Weg. Becker wäre vor Schmerzen am liebsten liegen geblieben, doch er sah zu, dass er erneut abhaute, als der Raptor einen Haken schlug und ihm wieder nachsetzte. Lester brachte sich mit einem Satz nach hinten aus dem Weg des Raubtiers, und landete dabei auf dem Rücken. Stöhnend schloss er die Augen, als der Aufprall schmerzhaft durch seinen ganzen Körper vibrierte. Becker merkte, dass er nicht schnell genug war, um zu entkommen, und blickte sich um, wo die Anderen waren. Sie standen nun alle auf einem Haufen, und er sah ihnen an, dass sie aufgegeben hatten. Sie würden dem Urzeitmonster nicht entkommen. Er wurde langsamer und gesellte sich zu ihnen. Ein Haufen mitgenommener, blutiger, verängstigter und völlig erschöpfter Menschen, die nicht in diese Welt gehörten, und nun getötet werden würden durch etwas, was völlig gegen die Natur war. Becker drehte sich um und sah dem Tod, in Form eines dämonischen Velociraptors, entgegen. Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf: Er fand Lester sollte mit ihnen sterben; nicht allein, nachdem er zusehen hatte müssen wie sein Team, mittlerweile seine Freunde, blutrünstig zerfleischt worden waren. Er spürte, wie sich Sarahs und Dannys Hände in die seinen legten, und er drückte sie leicht. Wenigstens waren sie in ihren letzten Minuten noch zusammen. Becker schloss die Augen, dachte an Cutter und fragte sich, ob er wohl nun Stephen und Ryan kennenlernen würde. Dann machte er sich darauf gefasst, zu sterben.
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Ein lauter Schuss zerschnitt die Luft. Zwei weitere folgten, ehe Danny die Augen wieder öffnete. Der Raptor taumelte stark, war aber schon fast bei ihnen, und röchelte. Blut rann aus den Lücken zwischen seinen Zähnen hervor und tropfte auf den Boden. Wieder donnerte ein Schuss los, und eine Kugel bohrte sich in die Seite des Raptors. Jetzt schleppte sich das Tier mehr auf sie zu als dass es lief. Immernoch war es schnell genug um sie einfach zu zermalmen. Erneut krachte es viermal, und diesmal schlugen sich die Patronen in die Beine des Raptors. Der Theropode strauchelte, rutschte über den Boden, und versuchte sich mit seinen dünnen Armen hochzustemmen. Sein Körper war übel zugerichtet, Blut sprudelte aus den tiefen Schusswunden. Danny sah verwirrt auf und erblickte Lester, der mit grimmigen Gesicht, stocksteif aufgerichtet, in gut hundert Metern Entfernung stand und das Gewehr ein weiteres Mal ans Auge hob. Der gut gezielte Schuss traf den Hinterkopf des Raptors, und mit einem letzten, erstickten Gurgeln erschlaffte die riesige Echse. Das Team löste sich langsam aus der verkrampften Haltung, in der sie bis eben alle ausgeharrt hatten. Lester warf das Gewehr weg, ließ sich an Ort und Stelle zu Boden sinken und stützte sich mit den Händen ab. Er warf den Anderen einen vollkommen erschöpften Blick zu. "Ich würde jetzt langsam wirklich gerne wieder nach Hause." 
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Da sie nun alle zwischen mittel- und schwerverletzt waren, konnten sie sich nicht mehr gegenseitig beim Gehen helfen, und kamen deswegen kaum noch voran. Es war mitten in der Nacht, und somit die wohl gefährlichste Zeit in dieser prähistorischen Welt. Trotzdem kümmerte sich niemand mehr darum, unentdeckt zu bleiben und vorsichtig zu sein. Wenn ihnen nicht gerade irgendetwas weh tat, quälten sie Hunger und Müdigkeit. Und dennoch schafften sie es irgendwie, den alten Baumstamm zu erreichen. Er lag wackelig und unsicher über einem Spalt in der Erde. Der Sturm musste ihm so übel mitgespielt haben. "Alter, das ist ja ne richtige Schlucht!", staunte Connor, als er an dem Stamm vorbei nach unten blickte. Felswände fielen an beiden Uferseiten steil in die Tiefe, der Fluss verlief ungefähr 30 Meter weiter unten. Becker zuckte mit den Schultern. "Als ich durchgespült wurde, hatte der Fluss noch viel mehr Wasser." "Na, das hilft uns jetzt ja ungemein weiter.", brummte Lester, der sich müde auf das Ende des Stammes niedersinken ließ. Connor setzte sich zu ihm, und auch Danny folgte ihrem Beispiel. Sie waren die drei mit den schlimmsten Verletzungen, vor allem der Blutverlust machte ihnen zu schaffen. Außerdem waren bei Connor, wenn er Pech hatte, Organe verletzt worden. Becker und die Mädels hatten ihr Bestes versucht, sie zu verarzten, aber erstens hatten sie nicht genug Verbandszeug und zweitens waren sie selbst angeschlagen. "Wisst ihr was?", begann Danny, der sich anders hinsetzte, um seine Wunden nicht zu belasten. Die Anderen sahen ihn neugierig an. "Ich finde, ich sollte es als erster versuchen. Wenn der Stamm passierbar ist, kommt ihr nach." "Das ist doch bescheuert, Danny. In deinem Zustand segelst du hundertpro runter.", schimpfte Becker, und Sarah nickte. "Ganz genau. Ich geh' vor, und dann könnt ihr der Reihe nach nachkommen." "Eine Frau vorausschicken? Das machen wir sicher nicht!", protestierte Connor, und Danny stand wieder auf. "Also dann, beschlossene Sache, und da ich eh der Teamchef bin, müsst ihr sowieso tun was ich sage." Lester erhob sich ebenfalls. "Also der Chef hier bin ja wohl immer noch ich, wenn auch vielleicht nicht mehr für allzu lange!" Er sah prüfend in die Tiefe. "Was wollen Sie damit sagen?", knurrte Danny, und baute sich, soweit sein ramponierter Körper das zuließ, vor Lester auf. Ein kurzes Grinsen huschte über Lesters Gesicht, als er wieder aufsah. "Dass Sie vorgehn werden." Danny blickte ihn verdutzt an. Dann schmunzelte er ebenfalls. "Immer noch ganz der Alte, was?" Lester hob die Schultern. "Man tut was man kann." Danny trat vorsichtig auf die provisorische Brücke und testete, ob das Holz ihn hielt. Dann setzte er langsam Fuß vor Fuß. Es donnerte leise. Sofort hielt er inne und sah über die Schulter zurück. "Was war das?" Connor legte die Stirn in Falten. "Ehrlich, willst du das wirklich wissen?" "Connor, WAS WAR DAS???" Der Student war noch blasser als zuvor im Gesicht. "Ich schätze, der Sturm bricht wieder los." "WAS???" Danny riss die Augen auf. Die Wassermassen würden den Stamm fortreissen. Dann hätten sie keine Chance mehr zurück zu kommen. "Wir müssen alle schleunigst drüber!" Lester drehte sich kurz zum Rest des Teams um, und folgte Danny dann, keine Antwort abwartend. "Was tun Sie da?", zischte Connor, und Lester balancierte konzentriert weiter, während er sprach. "Ich denke, dass es sinnvoller ist, dieses Hindernis so schnell wie möglich hinter uns zu lassen. Wenn es bricht, stürzen wir in die Tiefe, wenn wir bleiben, sterben wir auch. Wenn der Stamm hält, kommen wir vielleicht nach Hause. Entscheiden Sie selbst." Connor verzog klagend das Gesicht. "Aaaaach Mann, wieso passiert ständig uns sowas?" Er kletterte seinem Chef hinterher. "Vorsichtig!", erinnerte Abby ihn, als er fast das Gleichgewicht auf dem einen-Meter-dicken Stamm verlor. Sie waren alle sechs auf dem Stamm, als er das erste Mal knackte. Sie hätten es fast nicht bemerkt im Donnergrollen, doch ein leichtes Beben unter ihren Füßen ließ sie erschrocken erstarren. Danny drehte sich um, um zu sehen, wo sich die anderen befanden. Er hätte es vielleicht noch schaffen können, und Becker, der als Letzter ging, wäre eventuell noch auf die Ausgangsseite zurückgekommen. Doch der Rest würde hoffnungslos in die Tiefe stürzen. Wieder krachte das morsche Holz. "Was tun wir jetzt?", rief Abby panisch. "Ruhe bewahren!", blaffte Lester, und keiner rührte sich. Der Stamm hörte auf zu beben, und sie atmeten erleichtert aus. "Na also!", meinte Danny, und machte den nächsten Schritt, nicht gewillt noch eine Sekunde länger auf dieser Todesfalle zu bleiben. Es krachte ohrenbetäubend, und dann gab das Holz unter ihnen nach.
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Schreie erfüllten Connors Ohren, während er nach unten fiel. Wind pfiff ihm ums Gesicht, zersauste seine Haare. Er brüllte selbst aus Leibeskräften, als er den zerbrochenen Stamm unter sich hinabfallen sah. Ein kleines Stück des vorderen Endes war abgebrochen, und es hatte gereicht, um den Stamm aus seiner Verankerung zu reissen. Gerade, als Connor sich darauf gefasst machte, an den Felsen zu zerschellen, blieb der Baum längs zwischen den Schluchtwänden stecken. Die Sechs krachten darauf und krallten sich irgendwo fest, was ihren Sturz jäh bremste. Connor schnappte nach Luft. Er hing auf der oberen Seite an einem alten Astende, und war somit einigermaßen sicher. "Fast wie in KingKong!", murmelte er, während er erleichtert sah, dass Abby, Sarah und Becker es auch geschafft hatten sich an dem Baum zu halten. "Connor!", hörte er da Lesters genervte Stimme. Er drehte den Kopf und sah seinen Chef, der sich an ein Astloch klammerte, und den anderen Arm oben über den Stamm geschlungen hatte. Bis zur Hüfte lag er auf dem Stamm, seine Beine baumelten frei in der Luft. Danny hing noch unglücklicher, er krallte seine Hände in ein einzelnes Astloch an der Unterseite des Stammes und hing vollkommen ohne Stütze da. Nur seine Arme, die dummerweise zur Hälfte aufgeschlitzt waren, verhinderten nun dass er abstürzte. Der Stamm rutschte plötzlich ein paar Meter tiefer. Überrascht von der unerwarteten Bewegung, verlor Connor den Halt und knallte unsanft aufs Gesicht. Trotzdem schaffte er es, seine Arme um den Stamm zu legen, auf dem er jetzt längs drauflag. "Connor!", rief Lester wieder, diesmal etwas angespannter. "Hören Sie auf den Baum zu umarmen und helfen Sie uns hoch!" Connor wollte ihnen ja helfen, aber seine Arme waren plötzlich wie festgeschraubt. Er starrte in die Tiefe. Wenn er fallen sollte, wäre das sein Ende. Es knackte, und wieder sackte der Stamm weiter ab. "UAH!", schrie Danny, dessen Finger aus dem Astloch gerutscht waren, und der nun nur noch an einer Hand hing. Auch Lester rutschte ein Stück nach unten, als seine lädierte linke Seite sein Gewicht nicht länger tragen konnte. Ein abstehender Astarm und das Astloch verhinderten, dass er fiel, aber auch er baumelte jetzt frei in der Luft. Die Adern an seinen Armen, der Stirn und dem Hals schwollen an. Sein Kopf wurde rot. "CONNOR!", brüllte er jetzt, voller Panik. Endlich kam Bewegung in den Studenten. Auch Abby, Sarah und Becker hatten begonnen, zu den Beiden hinüberzurobben. Sie drei lagen sicher oben  auf dem Stamm. Connor kroch zu Lester und streckte die Hand nach ihm aus. "Kommen Sie!", rief er seinem Boss zu, der ungefähr einen halben Meter unter ihm hing. "Leute, schneller!", flehte Danny, dessen Gesicht Schmerz und Angst widerspiegelten. "Ich kann mich nicht mehr halten." Lester blickte nach unten. "Jetzt reden Sie keinen Mist und halten Sie sich fest!", schimpfte er, doch er konnte sehen, dass Danny die Kraft ausging. Er hatte selbst kaum noch genug Energie, um sich weiter an dem Stamm festzukrallen. Sein Brustkorb fühlte sich an, als würde er gleich zerspringen. Er merkte, dass ihm Blut aus dem Mund lief, und befürchtete, dass sich eine der gebrochenen Rippen nun doch in die Lunge gebohrt hatte. Vor Anstrengung konnte er sowieso kaum noch atmen. Eine rasche Bewegung fing sich seine Aufmerksamkeit ein. Es war Danny, der den Halt verlor, und verzweifelt versuchte noch irgendwo ein Stück des Stammes zu erwischen. Er griff ins Leere, und stürzte. Lesters Linke schnellte nach unten und erwischte Dannys Handgelenk. Mit einem Ruck, der Lester glauben ließ, seine ganze linke Seite sei aufgeplatzt, wurde Dannys Sturz gebremst, und das zusätzliche Gewicht ließ ihn nach Luft schnappen. Seine eigene Hand rutschte jetzt aus dem Astloch, doch Connor war zur Stelle und packte seinen Boss. Lester fühlte sich, als würde er gleich entzwei gerissen, biss aber die Zähne zusammen und verzog nur das grimmig Gesicht. "Zieht uns hoch!", plärrte Connor, als er merkte, dass er nun selbst über den Rand des Stammes gezogen wurde. "Connor!", heulte Abby. "MACHT SCHON!!!", brüllte Connor und presste die Augen zu, als er kopfüber vom Stamm gezogen wurde. "NEIN!", schrien Becker und Sarah gleichzeitig, während Abby nur laut schluchzte. 
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Danny konnte es nicht glauben, als er den Boden der Schlucht auf sich zurasen sah. Er war tatsächlich gefallen, und hatte Lester und Connor mit in den Tod gerissen. Er drehte sich in der Luft, so dass er nach oben sehen konnte. Lester flog mit dem Gesicht nach unten, Arme und Beine von sich gestreckt, und Connor kopfüber, fast in Superheldenpose. "Tut mir Leid, Leute!", murmelte Danny, als er wusste, dass der Aufprall nicht mehr fern war. Dann, als es so weit hätte sein müssen, spürte er ein altbekanntes Kribbeln auf seiner Haut, und um ihn herum erstrahlte alles in hellem, summenden Licht. Sekundenbruchteile später landete er in kühlem, feuchten Gras, in der Ferne hörte er Autos brummen und Maschinen dröhnen. Es roch nach Abgasen und Teer. Er kapierte erst, was passiert war, als Lester plötzlich aus einer großen, leuchtenden Kugel über ihm fiel, und kurz darauf Connor folgte. Sie krachten Beide auf ihm, doch er starrte nur fasziniert auf diw vielen kleinen Diamanten, die um die funkelnde Kugel kreisten. Auf einmal spuckte die Anomalie noch drei weitere Gestalten aus - Abby, Sarah und Becker. So sehr Danny sich freute, sie zu sehen, so sehr schossen ihm die Schmerzen durch den Körper, als auch sie auf ihm landeten. Kaum waren sie zum Liegen gekommen, verschwand die Anomalie wieder.
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"Alle okay?", wollte Danny von ihnen wissen, doch das Knäuel aus Gliedmaßen über ihm gab nur ein schmerzvolles Stöhnen von sich. "Leute?" "Ich glaub meine Nase hat's in mein Gesicht gedrückt, ", jammerte Connor, "ist sowas möglich?" Danny spürte eine Bewegung über sich. "Kann mal jemand das Bein aus meinem Auge nehmen?", beschwerte sich Becker, und Sarah keuchte. "Wenn ich mich rühren könnte, würde ich das tun, aber irgendwie hängt mein Arm unter 'nem Hinterteil fest?!" "Nein, Sarah, ich glaube das ist mein, äh, Oberkörper.", nuschelte Abby irgendwo rechts von Danny. "Hrrmpfff!", machte irgendwer von ihnen. "Lester? Sind Sie das?", fragte Connor, und sah sich um. "Connor, ffie ffitzen auff mir drauff!", drang dessen Stimme erstickt zu ihnen. "Was?", rief Connor, und wurde ohne Vorwarnung zur Seite geschubst. "Hey!", beschwerte er sich, als Lesters zersauster Kopf zwischen ihm und Sarah auftauchte. Er sog tief die Luft ein. "Ich sagte: Connor, Sie sitzen auf mir drauf!"
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fast fertig!!! *o*
    
Fortsetzung folgt^^ --[[Benutzer:Lester'sGirl|Lester'sGirl]] 14:15, 5. Jan. 2010 (UTC)
 
Fortsetzung folgt^^ --[[Benutzer:Lester'sGirl|Lester'sGirl]] 14:15, 5. Jan. 2010 (UTC)
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