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'''Kapitel 1:'''
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<nowiki></nowiki>'''Kapitel 1:'''
    
<blockquote>Danny kniete bebend in Sand und Staub. Links und rechts von ihm, führten steile Felswände nach oben und bildeten eine Art Gang. Sie waren von Gräsern, Moosen und Sträuchern bewachsen, die meisten davon ausgetrocknet und bräunlich verfärbt. Seine Finger waren tief in den Dreck gegraben. Die Sonne brannte ihm im Nacken und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. <br>
 
<blockquote>Danny kniete bebend in Sand und Staub. Links und rechts von ihm, führten steile Felswände nach oben und bildeten eine Art Gang. Sie waren von Gräsern, Moosen und Sträuchern bewachsen, die meisten davon ausgetrocknet und bräunlich verfärbt. Seine Finger waren tief in den Dreck gegraben. Die Sonne brannte ihm im Nacken und der Schweiß lief ihm über das Gesicht. <br>
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»Ja, Cutter, Stephen und ich haben die Kuh damals auch gesehen.«, berichtete Connor. <br>
 
»Ja, Cutter, Stephen und ich haben die Kuh damals auch gesehen.«, berichtete Connor. <br>
 
»Na, das heißt doch auch, dass wir in der Nähe von London sind, oder?«, sagte Shane begeistert. <br> <br>
 
»Na, das heißt doch auch, dass wir in der Nähe von London sind, oder?«, sagte Shane begeistert. <br> <br>
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'''Kapitel 10:'''
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Sarah beugte sich tief über die Unterlagen. Bis jetzt hatte sie keine Verbindungen zwischen den Fällen gefunden, abgesehen von den Anomalien. Die allererste war dem Team bei Nacht begegnet, die dritte war unter Wasser. Die 5. schwebte hoch in der Luft. Sie hatten eine Anomalie, die fast so groß wie ein Monstertruck war, andere waren halb in Wänden und Böden versteckt. <br>
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Die Tür zu den Umkleiden ging auf und Becker trat ein. Der Soldat hielt zwei graue Pappbecher in der Hand. Den einen reichte er Sarah. <br>
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»Schwarz, mit zwei Stück Zucker. Ich dachte, den könntest du gebrauchen.«, erklärte er und lies sich auf die Bank nieder. <br>
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»Danke.« Sie nippte leicht abwesend an dem Kaffee und stellte ihn dann neben sich auf den Boden. »Ich finde einfach keine Verbindung.«, jammerte sie und schlug mit der flachen Hand auf Connors Notizbuch. »Es müssen bestimmte Faktoren sein, aber ich kann sie nicht herausfiltern. Es sind einerseits besondere Orte, schwer zugänglich, und dann aber auch Plätze an die jeder rankommt. Es ist entweder Tag oder Nacht. Sie sind groß und klein, haben gemeinsame Verwerfungslinien oder gehören nicht zusammen.« <br>
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»Du hast ja noch zwei Tage zeit. Ich würde dir ja gerne helfen, aber ich kenn mich mit all dem Zeug nicht aus. Ich wüsste nicht einmal, wie ein T-Rex aussieht. Vielleicht kennst du jemanden, der dir helfen kann?« <br>
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Sarah betrachtete traurig die Unterlagen. <br>
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»Wenn Cutter noch da wäre, dann könnte er mir jetzt helfen.«, antwortete sie leise. <br>
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Becker seufzte und rieb sich die Nasenwurzel. <br>
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»Das wird dir kein Trost sein, aber ich schätze, Cutter wäre mit den anderen mitgegangen. Von daher…« Becker schaute niedergeschlagen auf die Unterlagen. Sarah seufzte. <br>
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»Ich kann nicht glauben, dass ich die 3 nie wieder sehe… Ich will es auch gar nicht glauben. Und das so kurz nach Cutter! Das ist wie ein Fluch.« <br>
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Zivilisation! Das war das erste, was Connor dachte, als er die Autos hörte. Nur eine viertel Meile entfernt führte eine geteerte Straße in eine bekannte Stadt. <br>
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London! <br>
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Zu ihrem weiteren Glück, lag das ARC genau auf dieser Linie. Abby stellte sich an den Straßenrand und hielt den Daumen hoch. 5 Minuten später saßen alle 6 auf einem klapprigen, aber dennoch moderner wirkenden Lastwagen für Schafe, der per Strom lief. Dean legte sich auf den Rücken und schlief. Er träumte von Schafen. Abby und Connor saßen in einer hinteren Ecke und hatten erschöpft die Köpfe zusammen gelegt. Danny und Patrick saßen auf der Rückbank im Inneren und Shane saß neben dem Fahrer. Es war ein alter, glatzköpfiger, dicker Mann in einem Flanellhemd aus den 80ern. Er roch nach Schweiß, aber die 6 anderen rochen wohl auch nicht besser. Er hatte nicht einmal gefragt, warum sie so aussahen, sondern wollte nur die Richtung wissen. <br>
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2 Querstraßen vom ARC entfernt, lies er sie raus und tuckerte davon. <br>
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Jetzt hieß es überlegen. <br>
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»Ich kenne zwei Lüftungsschächte, die nicht überwacht werden. Es ist aber äußerst kompliziert da rein zu kommen. Ich hab Becker nie was davon erzählt und hab es auch nicht vor, also dürften die da drin nichts davon wissen.«, erzählte Danny den anderen. <br>
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»Gut, ich weis, wo der Encrypting Operator steht. Ich glaube nicht, dass sie seinen Standort jemals geändert haben, seit er existiert.« <br>
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»Ich würde am wenigsten auffallen.«, sagte Dean. »Ich sehe aus wie ein Soldat, benehme mich wie einer und ich bin ein Soldat... Ich denke ich habe gute Chancen unbemerkt herumzuwandern. Ich kann Schmiere stehen.« <br>
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»Gut, also gehen wir drei da rein. Connor, Abby, Patrick. Ihr bleibt hier draußen, und lenkt sie, wenn möglich, ab. Vielleicht könnt ihr noch ein paar weitere Leute herauslocken, damit wir mehr Bewegungsfreiheit haben. Am besten, ihr versteckt euch in einem der Container da hinten.« Er deute auf eine kleine Einfahrt, an deren rechten Seite mehrere blaue Container für Zeitungen und Pappe standen. <br>
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Die drei nickten Danny zu. <br>
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»Ich hätte da noch eine Frage«, sagte Connor und alle drehten sich zu ihm herum. »Helen hat das Artefakt für den Download verwendet. Müsst ihr da nicht auch so was haben?« <br>
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Shane grinste, öffnete den Stahlkoffer, kramte kurz darin herum und entfernte eine Schutzfolie. Ein zylindrischer, metallener Gegenstand erschien. Er schimmerte in einem bronzenen Ton und an seinen 6 Seiten waren verschieden Zeichen und Symbole eingraviert. <br>
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»Das, was ihr damals hattet, ist nicht das Einzigste Artefakt gewesen. Bei Gelegenheit erklär ich dir, wie es funktioniert.«, grinste Shane Connor an, der total verdattert das Artefakt anstarrte. <br>
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»Dann mal los!«, sagte Danny und marschierte los. Shane stopfte das Artefakt in seine Jacke und folgte ihm schnellen Fußes. <br>
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Sie versteckten die Rucksäcke, den Koffer und ihre Jacken in einem großen, blauen Container, der zur Hälfte mit Papen und Kartons gefüllt war. Danny und Shane nahmen je eine Handwaffe mit, Dean schulterte sein Gewehr. Patrick und Connor machten es sich im Container gemütlich. <br>
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Mit ihrer Jacke befreite Abby Dean von dem Blut unter seiner Nase. »Passt auf euch auf.«, sagte sie und huschte zurück zu Connor und Patrick. Dann beobachteten sie, wie drei Männer in Richtung ARC schlichen. <br>
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Danny tippte dem Wachmann auf die Schulter. Der drehte sich erschrocken um und schon schoss Dannys Faust auf ihn zu. Der Soldat kippte um und blieb reglos liegen, alle viere von sich gestreckt. Danny überprüfte ob der Kerl noch atmete, entfernte das Namenschild und heftete es an seinen Pullover. Nur zur Vorsicht. <br>
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»Siehst du, das meine ich mit mehr Stil.«, flüsterte Dean Shane zu und folgte Danny. <br>
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»Wir müssen da hoch.«, sagte Danny und deutete auf einen schmalen Lüftungsschacht, der vielleicht in zweieinhalb Yards aus der Wand ragte. <br>
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»Und wie bitte sollen wir das anstellen?« <br>
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»Räuberleiter. Ich geh voraus.«, sagte Danny, als wäre es das selbstverständlichste der Welt. <br>
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»Euch ist schon bewusst, dass wir ins ARC einbrechen, oder? Und sollte ich noch mal darauf hinweisen, dass uns niemand sehen darf!« Shane stellte sich trotzdem unter den Lüftungsschacht und schob die Finger ineinander. Dean stellte sich ihm gegenüber und Danny stützte sich mit einem Fuß, auf Shanes Hand. <br>
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Die beiden hievten Danny nach oben, er riss mit einem Ruck das Gitter des Schachtes weg, schob es in einen Seitengang und zog sich hinein. Der Eingang war recht schmal, aber in dem Metallgehäuse fanden locker zwei Menschen Platz. Danny drehte sich mühsam herum und half Dean nach oben. Dann zogen sie gemeinsam Shane hinterher. <br>
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Als alle drei in dem Schacht steckten, krabbelte Danny vorne weg. Zu erst ging es geradeaus, dann nach rechts, wieder geradeaus und nach links. Danny hielt an. Er glaubte, von irgendwoher einen dumpfen Knall gehört zu haben. Und dann kreischten der Anomalienalarm los. <br>
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„Ich glaube die drei haben es geschafft. Was auch immer sie getan haben.“, sagte Danny zu Shane. Dieser nickte und bedeutete Danny weiter zu krabbeln. <br>
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Sie folgten noch ein paar Minuten, dem Verlauf des Schachtes, als Danny vor sich einen schwachen Lichtschein an der Decke erkannte. Schnell kroch er weiter, bis er dünne, aber stabile Metallstreben erkannte. <br>
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Unter ihm befand sich ein hell beleuchteter Gang. Direkt darunter standen zwei Menschen. <br>
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Die drei anderen hatten sich derweil einen Plan ausgeheckt, wie sie das restliche Personal ablenken konnten. <br>
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Dazu nutzten sie eine der Blend-Schock-Granaten von Becker. Abby erklärte Patrick, wie er sie benutzen musste und der Mann schlängelte sich zwischen ein paar Autos hindurch. Er entdeckte ein paar leerstehenden Regierungswagen, zog den Sicherheitsring heraus und warf die Granate hinüber. Dann sprang er hinter einem anderen Container in Deckung. Die Granate explodierte mit einem dröhnenden Donnern und gleißendem Licht. Dicker Rauch legte sich wie Nebel, über das Geschehen. Einer der Wagen wurde von der Druckwelle hoch gedrückt und stürzte laut knallend auf die Seite. Ein anderer wurde zur Seite geschoben und krachte in einen dritten. Überall flogen Glassplitter durch die Luft und plötzlich erklangen die schrillen Sirenen der Alarmanlage. <br>
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Patrick hastete schnell zu dem blauen Container zurück. Connor und Abby zogen ihn wieder hinein und Connor schloss die schwere Luke, bis sie nur noch knapp einen Inch weit geöffnet war. Dann beobachteten sie das Geschehen. <br>
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Innerhalb weniger Sekunden tauchten Scharen von bewaffneten Soldaten auf. Sie stürmten auf die Wagen zu, einige sahen sich nach den Übeltätern um und rannten in verschiedene Richtungen davon, andere wiederum inspizierten sofort die Fahrzeuge. <br>
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Und dann traten 6 andere Menschen aus dem ARC. Es waren 2 Frauen und 4 Männer. <br>
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Eine der Frauen war schwanger. Sie strich liebevoll über den runden Bauch. Die andere Frau war blond und um einige Jahre älter. Sie war in einen schneeweißen Kittel gekleidete und hatte wohl die Funktion einer Ärztin. In ihrer Hand hielt sie einen metallenen Koffer. Sie lief neben einen Soldaten, mit leicht angegrauten Haaren, anscheinend der oberste Söldner. Dieser brüllte ein paar unverständliche Befehle und sofort teilten sich die Soldaten in Grüppchen auf, um das Gelände abzusuchen. <br>
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Direkt hinter dem Soldaten, lief ein weiterer, jüngerer Mann. Sein schwarzes Haar war stark verwuschelt und er fummelte an einer merkwürdig aussehenden Waffe herum. Auch er trug eine Soldatenuniform, machte aber keinerlei Anstalten einem der Befehle zu folgen. <br>
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Vor der Schwangeren liefen zwei weitere Männer und bei einem mussten Connor und Abby unfreiwillig an Lester denken. Der Mann war mittelgroß, schlank und breitschultrig. Er trug einen hellgrauen, sportlichen Anzug. Sein dunkelbraunes Haar war perfekt frisiert, allerdings trug er Turnschuhe, die so gar nicht zu dem restlichen Aussehen passen wollten. <br>
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Der andere Mann war eher schlaksig, trug übergroße Klamotten und hatte seine hellbraunen Dreadlocks zu einem Zopf zusammen gebunden. Er schien immer noch weiße Laborhandschuhe zu tragen. <br>
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»Ich frag mich, ob der eine da Becker ist?«, sagte Abby plötzlich. Sie deutete auf den Chefsoldaten mit den angegrauten Haaren. Sie konnten sein Gesicht nicht sehen, da er ihnen die ganze Zeit den Rücken zudrehte. Aber er hatte die Beine leicht gespreizt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, genau wie der Becker aus dem Jahr 2009. <br>
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»Okay… könnte sein. Aber wo sind WIR?«, fragte Connor verwirrt. Abby zuckte ratlos mit den Schultern. <br>
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»Was ist den los?«, fragte die brünette Frau unter Danny. Sie trug einen Arbeitskittel und um ihren Kopf war eine Laborbrille gebunden. Sie zog gerade mit einem schmatzenden Geräusch ihre Latexhandschuhe aus. Der Mann ihr gegenüber hatte eine Halbglatze, trug ein langärmliges, kariertes Baumwollhemd und hatte die Hände in den Hosentaschen verstaut. Er lehnte sich an die Wand und hielt den Kopf etwas gesenkt. <br>
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»Draußen ist wahrscheinlich eine Bombe hochgegangen.«, sagte er ernst. <br>
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»Was? Ist wer verletzt? Mein Gott ich hab davon gar nichts mitbekommen!«, sagte die Frau überrascht. Ihre Kopf wanderte hastig nach links und rechts. »Ich hab mich nur gewundert, warum ich auf einmal allein war.« <br>
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»Kein Wunder, wenn du ständig diese laute Musik hörst!«, tadelte sie der Mann. »Und nein, es ist niemand verletzt. Wahrscheinlich steckt wieder mal Cross dahinter.« Es klang so, als ob dieser Cross häufiger Probleme machte, aber der alte Mann schien es nicht für ernst zu nehmen. <br>
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»Sollte nicht jemand im ARC bleiben? Ich meine, sieht aus, als ob wir die Letzten wären.« Die Frau schaute wieder rechts und links den Gang entlang, als könnte plötzlich eine fremde Armee das Gebäude belagern. <br>
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»Die halten sich alle an den Ein- und Ausgängen auf. Ted lässt die Hauptschächte überwachen, durch die jemand kommen könnte. Ich glaube aber eher, das Cross uns einschüchtern wollte und schon längst verschwunden ist. Mal wieder.« <br>
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»Okay, gut. Ähm… Ich werde mich am besten einfach wieder an die Arbeit machen. Ich mach grad große Fortschritte. Sag Bescheid, wenn du was neues erfährst!« Die Frau drückte dem Mann einen Kuss auf die Wange. »Und Dad!? Schleich nicht wieder durch die Gänge!« <br>
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Der alte Mann grinste schelmisch und drückte seine Tochter kurz an sich. »Bis später, Schatz.« <br>
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Danny wartete noch eine Minute, ehe er das Gitter entfernte und sich hinunter lies. Die Beiden Personen waren in verschiedene Richtungen davon gegangen. <br>
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Dean und Shane kletterten behände hinterher. <br>
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»Wir müssen da lang.«, flüsterte Shane und deutete den Gang entlang, den die Frau genommen hatte. <br>
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Die drei hasteten durch das ARC, immer darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden. Aber außer den beiden anderen Personen, schien tatsächlich niemand weiter da zu sein. Alle Soldaten musste die Ausgänge bewachen. <br>
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»Ich kann nicht glauben, dass die drei eine Bombe gezündet haben sollen!«, schnaubte Shane fassungslos und hielt nach dem richtigen Raum Ausschau. »Ich meine, hätte es nicht auch eine andere Möglichkeit gegeben?« <br>
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Das ARC schien genau so, wie vor rund 30 Jahren. Helle, sterile Räume, gläserne Labore, diverse Technik und der glatte, graue Boden. Ein paar futuristische Sicherheitsschlösser waren an den Türen angebracht und einige Schächte waren doppelt gesichert. Ansonsten erschien Danny kein großer Unterschied. <br>
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Shane führte sie durch einen weiteren Gang und hielt dann vor einer dicken Stahltür an. Er drückte sanft die Tür auf. Bis auf einen großen quaderförmigen Encrypting Operator und einem Tisch mit Anomalienöffnern war alles leer. Auf dem Operator lag ein bronzefarbenes Artefakt. <br>
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»Na ja, das brauchen wir nicht.«, sagte Shane und schob es beiseite um mehr Platz zu bekommen. Dann zerrte sein eigenes Artefakt hervor und zog den AÖ aus der Hosentasche. Dean schaltete währenddessen den Computer ein. Ein kurzes Flackern, dann erschien der blaue Hintergrund mit dem Symbol des ARCs. Es huschte zur Seite und nun erschien auf der rechten Seite, eine schnell hoch und runterscrollende Liste und auf der linken Seite eine Koordinationsleiste. Rote Kästchen, mit unterschiedlichen Punktgruppen, blinkten wild auf und schon flogen Shanes Finger flink über den Touchscreen. <br>
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Er zoomte Listen und Aufzeichnungen heran und suchte diverse Dateien heraus, die unter anderem mit ‚Sphere‘ und ‚Map‘ gekennzeichnet waren. Als Dateinamen hatten sie alle dreistellige Zahlen, genau wie Al333. Jede war zusätzlich mit einer der Punktgruppen gekennzeichnet. Shane suchte nach Dateien mit der Zahl 242 und 298. Er murmelte still ein paar unverständliche Dinge. Alle Daten sammelte er in einer ‚Graphic Library‘. Hin und wieder fügte er ein paar Sachen hinzu oder löschte andere wieder heraus. Danny konnte den fixen Bewegungen nicht recht folgen und warf einen Blick auf Dean, der teilnahmslos an seinem Gewehr herumfummelte. <br>
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Dann steckte Shane das Artefakt in die vorgegebene Stelle des Operators. Sofort verschwanden die Listen und an ihre Stelle tauchte verschiedene, wild verschlungene Linien auf, alle unterschiedlich lang und dick. Blassrote Punkte leuchteten auf. Danny beobachtete, wie Shane eine neue Route bestimmte. Als ‚Code‘ gab er die Kennnummer des Artefaktes ein. <br>
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»So, das müsste es sein.«, sagte Shane. <br>
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Dann lies er die Matrix erscheinen. Er packte scheinbar mit zwei Fingern einen bestimmten Punkt zwischen den Linen und machte eine Bewegung, als wolle er einen Faden herausziehen. Es blitzte kurz und schon schossen grell leuchtende Stränge, so dick wie ein Finger, aus dem Touchscreen. Sie wirbelten umher, beschrieben Kreise und Spiralen, verschlangen und kreuzten sich in einander und schließlich verharrten sie an einer beliebigen Stelle. Ein paar blinkende Knoten gesellten sich dazu und wie bei einer Anomalie, schien eine pulsierende Bewegung von dem Gebilde auszugehen. <br>
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Danny wusste nicht wie, aber Shane fand zwischen all den leuchtenden Linien und blinkenden Punkten, die richtigen Anomalien heraus und downloadete sie auf den Anomalienöffner. <br>
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»Das wäre erledigt. Jetzt sollten wir schleunigst zurück machen.« <br>
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Shane schaltete den Operator aus und versuchte das andere Artefakt wieder an seine Ursprüngliche Stelle zu legen. Dean packte derweil ihr eigenes ein und schulterte wieder sein Gewehr. <br>
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Dann gingen sie durch die Gänge zurück zum Schacht. <br>
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Connor fing an sich zu langweilen. Die Soldaten marschierten auf und ab, untersuchten aufmerksam die Stelle und bald sammelten sich kleine Grüppchen mit hitzigen Diskussionen.
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Der junge Mann mit der merkwürdigen Waffe stand in ihrer Nähe. Mit seinen Schuhspitzen schabte er gelangweilt über den Boden und kratzte sich hin und wieder am Kopf, wodurch er seine Frisur auf äußerste verunstaltete. Die Waffe hatte er in den Halfter an seinem Gürtel gesteckt. <br>
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Connor überlegte, ob der junge Soldat, vielleicht Beckers Sohn war. Von hinten sahen die beiden aus wie Zwillinge, abgesehen von den grauen Haaren und der nur ganz leicht in die Breite gegangen Figur von ‚Becker Senior‘. <br>
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Dieser stand etwas weiter abseits und redete ebenfalls mit einer Ansammlung von Soldaten. Er zeigte hier und da hin, gab Befehle, aber drehte ihnen immer den Rücken zu, sodass Connor und Abby nie sein Gesicht sehen konnten. <br>
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Die Schwangere hatte sich mittlerweile auf einen Plastikstuhl gesetzt, der extra für sie herangeschleppt wurde, und redete mit dem Lester-Typen. Der hockte neben ihr und Beide hielten Händchen. Die blonde Ärztin stand scheinbar gelangweilt neben ihnen und wippte mit den Füßen auf und hab. Ihr Köfferchen stand neben ihr und der Blick huschte oft hinüber zu dem älteren Soldaten. <br>
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Mr Dreadlock machte Fotos von dem Geschehen und der Unfallstelle. <br>
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»Sieht einer von euch die anderen?«, fragte Patrick und lunchte durch den schmalen Containerschlitz. »Sie sind jetzt etwa eine viertel Stunde da drinnen. So langsam könnten sie mal wiederkommen.« <br>
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»Wenn sie erwischt wurden, dann hätten wir das auf jeden Fall mitbekommen.«, beruhigte ihn Abby. »Da wäre hier wirklich die Hölle los.« <br>
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Aus einer der Seitenstraßen, schoss ein grüner Wagen hervor. Mit quietschenden Reifen kam er zum Stehen. Zwei weitere, ältere Personen stiegen aus. Connor konnte keinen der Beiden erkennen, da sie sofort hinter einer Gruppe Soldaten verschwanden und ihnen, ebenso wie Becker, den Rücken zudrehten. <br>
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Es waren ein Mann und eine Frau, soweit er das erfassen konnte. Beide hatte Kapuzen übergezogen, aber anhand ihrer Bewegungen konnte man erkennen, dass sie schon älter waren. Es waren zügige, aber nicht rennende Bewegungen. Die Frau umarmte die Schwangere und küsste sie auf die Stirn. Der Mann umarmte sie ebenfalls. Dann reichte er dem Lester-Typen die Hand. <br>
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»Vielleicht die stolzen Großeltern?«, vermutete Connor. <br>
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»Mir wäre es lieber, wenn ich ein Zeichen von Danny und den anderen sehen würde.«, sagte Patrick und setzte sich wieder auf sein Stück Pizzaschachtel. <br>
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Abby und Connor beobachteten weiter das Geschehen. Das Auto wurde mit Hilfe eines Krans hochgehoben und Mr Dreadlock stolperte einmal über seine eigenen Füße, was zur allgemeinen Belustigung herhielt. Irgendwann kam ‚Becker‘ herüber geschritten, immer noch den Kopf so haltend, dass man sein Gesicht nicht sah. Er gesellte sich zu der Ärztin, die fast sofort den Arm um ihn schlang. Dann standen sie alle da und redeten. <br>
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Bis plötzlich der Kapuzenmann seinen Kopf drehte und direkt auf den Container schaute, in dem Abby, Connor und Patrick saßen. <br>
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