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Sie irrten nun schon seit Tagen durch die Gegend, eigentlich immer nachts, wenn es kühler war, auf der Suche nach einem Ausweg, aus dieser endlos langen Einöde, aufgebaut aus Steinen und quälender Hitze. Sie hatten reichlich Wasser, gut, aber auch andere Dinge, die sie nicht einfach so liegen lassen konnten. <br>
 
Sie irrten nun schon seit Tagen durch die Gegend, eigentlich immer nachts, wenn es kühler war, auf der Suche nach einem Ausweg, aus dieser endlos langen Einöde, aufgebaut aus Steinen und quälender Hitze. Sie hatten reichlich Wasser, gut, aber auch andere Dinge, die sie nicht einfach so liegen lassen konnten. <br>
 
Das erste Gebot war: Lass nichts liegen, es könnte alles verändern! <br>
 
Das erste Gebot war: Lass nichts liegen, es könnte alles verändern! <br>
Das hieß nun mal, dass sie weder die zwei Gewehre, drei Handfeuerwaffen, das Walkie-Talkie, den Bierkastengroßen Stahlkoffer oder ihre beiden Rucksäcke einfach in der Vegetation zurücklassen durften. So schwer es ihnen auch fiel. <br>  
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Das hieß nun mal, dass sie weder die zwei Gewehre, drei Handfeuerwaffen, das Walkie-Talkie, den Bierkastengroßen Stahlkoffer oder ihre beiden Rucksäcke einfach in der Vegetation zurücklassen durften. So schwer es ihnen auch fiel. <br>
 
»Wir müssen aber durchhalten.« Dean schloss wieder beide Augen und versuchte zu schlafen. »Weck mich, wenn es dunkel wird.« <br>
 
»Wir müssen aber durchhalten.« Dean schloss wieder beide Augen und versuchte zu schlafen. »Weck mich, wenn es dunkel wird.« <br>
 
Shane schüttelte den Kopf, nahm eine Wasserflasche und trank ein paar Schlücke. Es schmeckte abgestanden und war warm. Shane schüttelte sich. Was gäbe er nicht alles, für ein kühles Bier.
 
Shane schüttelte den Kopf, nahm eine Wasserflasche und trank ein paar Schlücke. Es schmeckte abgestanden und war warm. Shane schüttelte sich. Was gäbe er nicht alles, für ein kühles Bier.
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»Ich will ja nicht pessimistisch sein, vor allem da Pessimismus dein Ding ist, aber, wenn sich die Anomalien geschlossen haben, könnte es dann nicht sein, dass sich die nächsten erst in ein paar… uh… Hunderten von Jahren öffnen? Oder erst wenn hier Leben in die Bude kommt, was wohl nicht schon in einer Milliarde Jahren geschieht?« <br>
 
»Ich will ja nicht pessimistisch sein, vor allem da Pessimismus dein Ding ist, aber, wenn sich die Anomalien geschlossen haben, könnte es dann nicht sein, dass sich die nächsten erst in ein paar… uh… Hunderten von Jahren öffnen? Oder erst wenn hier Leben in die Bude kommt, was wohl nicht schon in einer Milliarde Jahren geschieht?« <br>
 
»Ja, das ist wirklich pessimistisch. Bist du nicht sonst der jenige, der von Hoffnung und einem Happy End predigt?« <br>
 
»Ja, das ist wirklich pessimistisch. Bist du nicht sonst der jenige, der von Hoffnung und einem Happy End predigt?« <br>
Dean wollte etwas zurückgeben, doch ein Geräusch aus Shanes Rucksack lies ihn erstarren. Es klang nach einem Wuschen und am Ende ertönte immer ein Ding-Ding. <br>  
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Dean wollte etwas zurückgeben, doch ein Geräusch aus Shanes Rucksack lies ihn erstarren. Es klang nach einem Wuschen und am Ende ertönte immer ein Ding-Ding. <br>
 
Interferenz, schoss es Shane durch den Kopf. <br>
 
Interferenz, schoss es Shane durch den Kopf. <br>
 
»Anomalie«, sagte Dean. Shane kramte hastig in seinem Rucksack herum, zerrte den Detektor wieder heraus und zusammen schauten die beiden Männer gespannt auf das Gerät. Ähnlich wie bei einem Echolot, breitete sich von der Mitte ein Kreis aus, bis er am Rand verschwand und der nächste folgte. Der Kreis war rot und etwas breiter als bei einem Echolot. Aus dem Lautsprecher unten Links, des Detektors kamen die Geräusche. <br>
 
»Anomalie«, sagte Dean. Shane kramte hastig in seinem Rucksack herum, zerrte den Detektor wieder heraus und zusammen schauten die beiden Männer gespannt auf das Gerät. Ähnlich wie bei einem Echolot, breitete sich von der Mitte ein Kreis aus, bis er am Rand verschwand und der nächste folgte. Der Kreis war rot und etwas breiter als bei einem Echolot. Aus dem Lautsprecher unten Links, des Detektors kamen die Geräusche. <br>
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»Oh mein Gott!«, stieß Patrick aus und sprang auf die beiden zu. Mit jeweils einem Arm drückte er sie an sich. Dann lies er wieder los, packte seinen Rucksack und schwang ihn auf den Rücken. »Wir müssen ihn finden! Mein Bruder, großer Gott. Ich dachte ich sehe ihn nie wieder!« Unzügelbare Begeisterung schwang in seiner Stimme mit. <br>
 
»Oh mein Gott!«, stieß Patrick aus und sprang auf die beiden zu. Mit jeweils einem Arm drückte er sie an sich. Dann lies er wieder los, packte seinen Rucksack und schwang ihn auf den Rücken. »Wir müssen ihn finden! Mein Bruder, großer Gott. Ich dachte ich sehe ihn nie wieder!« Unzügelbare Begeisterung schwang in seiner Stimme mit. <br>
 
»Stop, Stop!«, sagte Abby. »Connor kommt mit seinem Knöchel nicht weit und wenn wir schon mal zusammen sind, halte ich es für besser, wenn wir daran auch nichts mehr ändern. Wir müssen uns für eine Richtung entscheiden, in die wir laufen und nach ihm suchen. Außerdem sollten wir nach Helen, dieser Verrückten, Ausschau halten.« <br>
 
»Stop, Stop!«, sagte Abby. »Connor kommt mit seinem Knöchel nicht weit und wenn wir schon mal zusammen sind, halte ich es für besser, wenn wir daran auch nichts mehr ändern. Wir müssen uns für eine Richtung entscheiden, in die wir laufen und nach ihm suchen. Außerdem sollten wir nach Helen, dieser Verrückten, Ausschau halten.« <br>
Die beiden Männer stimmten ihr zu.  
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Die beiden Männer stimmten ihr zu.
 
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Dannys Hirn begann zu arbeiten. Das konnten nur er und Patrick wissen, sein kleiner Bruder. Und das musste bedeuten… <br>
 
Dannys Hirn begann zu arbeiten. Das konnten nur er und Patrick wissen, sein kleiner Bruder. Und das musste bedeuten… <br>
 
»Patrick?«, fragte Danny. Patrick grinste schief. <br>
 
»Patrick?«, fragte Danny. Patrick grinste schief. <br>
Und dann lagen sich beide Brüder in den Armen.  
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Und dann lagen sich beide Brüder in den Armen.
 
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Shane verdrehte die Augen. Es war wirklich schnell zu erkennen, wer von beiden der Wissenschaftler war. <br>
 
Shane verdrehte die Augen. Es war wirklich schnell zu erkennen, wer von beiden der Wissenschaftler war. <br>
 
»Dean, du willst es nicht verstehen, oder? Ach, lass es einfach sein! Halt einfach die Klappe und lass mich reden. Bevor du uns vor den vier Typen da in Gefahr bringst.« <br>
 
»Dean, du willst es nicht verstehen, oder? Ach, lass es einfach sein! Halt einfach die Klappe und lass mich reden. Bevor du uns vor den vier Typen da in Gefahr bringst.« <br>
»Ja…«, knirschte Dean und entzog sich Shanes Griff.  
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»Ja…«, knirschte Dean und entzog sich Shanes Griff.
 
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Kapitel 5:'''
 
Kapitel 5:'''
 
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1 Stunde später waren sie bei der zweiten Anomalie angelangt. Shane öffnete sie und sie sprangen hindurch. Innerhalb weniger Sekunden waren alle durchgeschwitzt. Wieder hatten sie Glück und begegneten wenigen Lebewesen. Dean schoss auf zwei Raptoren, die bewusstlos zu Boden sackten und für mehrere Stunden ausgeknockt waren. <br>  
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1 Stunde später waren sie bei der zweiten Anomalie angelangt. Shane öffnete sie und sie sprangen hindurch. Innerhalb weniger Sekunden waren alle durchgeschwitzt. Wieder hatten sie Glück und begegneten wenigen Lebewesen. Dean schoss auf zwei Raptoren, die bewusstlos zu Boden sackten und für mehrere Stunden ausgeknockt waren. <br>
Ihr Weg führte sie wieder nach Süden. Gegen Mittag regnete es heftig, aber sie liefen weiter. Am Nachmittag war es drückend warm und die Männer krempelten ihre Hosenbeine hoch und zogen die obersten Kleidungsschichten aus. Abby verknotete ihre Jacke um die Hüfte und wedelte mit ihren Händen vor dem Gesicht herum. Sie wollte eine Dusche haben, wenn es sein muss sogar eine, welche nur warmes Wasser rausließ. Das letzte Mal hatte sie im Ferienlager so geschwitzt, wie jetzt. Alle ihre Sachen klebten unangenehm am Körper. <br>  
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Ihr Weg führte sie wieder nach Süden. Gegen Mittag regnete es heftig, aber sie liefen weiter. Am Nachmittag war es drückend warm und die Männer krempelten ihre Hosenbeine hoch und zogen die obersten Kleidungsschichten aus. Abby verknotete ihre Jacke um die Hüfte und wedelte mit ihren Händen vor dem Gesicht herum. Sie wollte eine Dusche haben, wenn es sein muss sogar eine, welche nur warmes Wasser rausließ. Das letzte Mal hatte sie im Ferienlager so geschwitzt, wie jetzt. Alle ihre Sachen klebten unangenehm am Körper. <br>
 
»Noch etwa einen halben Kilometer, dann sind wir da.«, sagte Shane. Er war so eine drückende Hitze schon gewohnt und nahm es daher gelassener als die anderen. Dean, der noch Connor auf dem Rücken trug, beklagte sich aber trotzdem. <br>
 
»Noch etwa einen halben Kilometer, dann sind wir da.«, sagte Shane. Er war so eine drückende Hitze schon gewohnt und nahm es daher gelassener als die anderen. Dean, der noch Connor auf dem Rücken trug, beklagte sich aber trotzdem. <br>
 
»Das nächste mal isst du nichts! Wenn ich dich schon tragen muss, dann sei gefälligst leicht.« <br>
 
»Das nächste mal isst du nichts! Wenn ich dich schon tragen muss, dann sei gefälligst leicht.« <br>
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»Ich schätze, jetzt habt ihr auch sämtliche Fische verscheucht.«, sagte Danny nach ein paar Minuten und stoppte den Steinhagel. »Allerdings habe ich gerade noch ein Problem festgestellt. Der Koffer und die Waffen. Aufgrund der unterschiedlichen Schwimmschnelligkeiten wird es schwer sein, ihn zu halten. Und unsere Waffen sind nicht Wasserdicht. Wenn wir am anderen Ufer irgendwelche Fleischfresser begegnen, sind wir denen hilflos ausgeliefert, oder?« Die Frage war an Dean gewand. Dieser überlegte kurz und sah sich nachdenklich um. <br>
 
»Ich schätze, jetzt habt ihr auch sämtliche Fische verscheucht.«, sagte Danny nach ein paar Minuten und stoppte den Steinhagel. »Allerdings habe ich gerade noch ein Problem festgestellt. Der Koffer und die Waffen. Aufgrund der unterschiedlichen Schwimmschnelligkeiten wird es schwer sein, ihn zu halten. Und unsere Waffen sind nicht Wasserdicht. Wenn wir am anderen Ufer irgendwelche Fleischfresser begegnen, sind wir denen hilflos ausgeliefert, oder?« Die Frage war an Dean gewand. Dieser überlegte kurz und sah sich nachdenklich um. <br>
 
»Wir könnten den Koffer an einem dicken Ast befestigen und vor uns her schieben. Er ist wasserdicht und wir könnten eure Waffen darin verstauen. Unsere Waffen sind ebenfalls Wasserdicht. Seit dem Jahr 2035 werden nur noch wasserdichte Waffen hergestellt. Man kann sie sogar unter Wasser abfeuern, allerdings sollte man das nur tun, wenn das ‚Opfer’ weniger als 5 Meter an einem dran ist. Allerdings funktioniert das Druckwellengewehr nicht so gut unter Wasser. Aber vielleicht können wir damit die Tiere verwirren.«, sagte Dean. Er schaute sich nach einem geeigneten Stück Holz um, an dem er den Koffer befestigen konnte. Als er eins fand, befestigten er und Danny den Koffer mit Schnürsenkeln und Gürteln. Dean verstaute zusätzlich alle technischen Geräte, Waffen und Granaten von Danny und Connor in dem Koffer und gab ihnen dafür die drei Handfeuerwaffen die sie dabei hatten. Er selbst schulterte sein Druckwellengewehr. Nun waren Dean, Abby, Danny und Shane bewaffnet. Sie steckten ihre Waffen in die Hosentaschen oder in den lockeren Bund. Da Connor mit seinem Knöchel kaum alleine schwimmen konnte, durfte er sich an dem Ast festhalten und darauf achten, dass sich der Koffer nicht löste. Patrick, der noch nie eine Waffe abgefeuert hatte, musste sich mit seinem Speer abfinden. Er befestigte ihn mit einem Schnürsenkel an einer Gürtellasche seiner Hose. Zusätzlich klemmte er sein Taschenmesser zwischen die Zähne. <br>
 
»Wir könnten den Koffer an einem dicken Ast befestigen und vor uns her schieben. Er ist wasserdicht und wir könnten eure Waffen darin verstauen. Unsere Waffen sind ebenfalls Wasserdicht. Seit dem Jahr 2035 werden nur noch wasserdichte Waffen hergestellt. Man kann sie sogar unter Wasser abfeuern, allerdings sollte man das nur tun, wenn das ‚Opfer’ weniger als 5 Meter an einem dran ist. Allerdings funktioniert das Druckwellengewehr nicht so gut unter Wasser. Aber vielleicht können wir damit die Tiere verwirren.«, sagte Dean. Er schaute sich nach einem geeigneten Stück Holz um, an dem er den Koffer befestigen konnte. Als er eins fand, befestigten er und Danny den Koffer mit Schnürsenkeln und Gürteln. Dean verstaute zusätzlich alle technischen Geräte, Waffen und Granaten von Danny und Connor in dem Koffer und gab ihnen dafür die drei Handfeuerwaffen die sie dabei hatten. Er selbst schulterte sein Druckwellengewehr. Nun waren Dean, Abby, Danny und Shane bewaffnet. Sie steckten ihre Waffen in die Hosentaschen oder in den lockeren Bund. Da Connor mit seinem Knöchel kaum alleine schwimmen konnte, durfte er sich an dem Ast festhalten und darauf achten, dass sich der Koffer nicht löste. Patrick, der noch nie eine Waffe abgefeuert hatte, musste sich mit seinem Speer abfinden. Er befestigte ihn mit einem Schnürsenkel an einer Gürtellasche seiner Hose. Zusätzlich klemmte er sein Taschenmesser zwischen die Zähne. <br>
Als letztes verstauten sie ihre Schuhe, Socken und Jacken in den Rucksäcken. Die würden sie nur beim Schwimmen behindern und wenn sie erst mal mit Wasser vollgesogen waren, würden sie alle nach unten ziehen. Nur Patrick behielt seine Schuhe an, weil sie sowieso schon halb zerfleddert waren und es keinen Unterschied machte, ob er sie nun trug oder nicht. Shane zog seinen Turnschuh aus und band ihn ebenfalls an dem Ast fest. Seine Socken fädelte er sorgfältig durch die Schnüre. <br>  
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Als letztes verstauten sie ihre Schuhe, Socken und Jacken in den Rucksäcken. Die würden sie nur beim Schwimmen behindern und wenn sie erst mal mit Wasser vollgesogen waren, würden sie alle nach unten ziehen. Nur Patrick behielt seine Schuhe an, weil sie sowieso schon halb zerfleddert waren und es keinen Unterschied machte, ob er sie nun trug oder nicht. Shane zog seinen Turnschuh aus und band ihn ebenfalls an dem Ast fest. Seine Socken fädelte er sorgfältig durch die Schnüre. <br>
 
»Alles okay?«, fragte Danny in die bunte Runde. Er hatte die Gurte seines Rucksackes zusammengeschnürt, damit dieser nicht davon trieb. Seine Hosenbeine und Ärmel waren, so weit es ging hochgekrempelt. <br>
 
»Alles okay?«, fragte Danny in die bunte Runde. Er hatte die Gurte seines Rucksackes zusammengeschnürt, damit dieser nicht davon trieb. Seine Hosenbeine und Ärmel waren, so weit es ging hochgekrempelt. <br>
 
»Die Riegel werden wohl etwas aufweichen und unsere Kleidung wird natürlich ne ganze Weile nass bleiben, aber ansonsten dürfte nicht weiter passieren.«, kam die Diagnose von Abby. Sie surrte ihren Rucksack ebenfalls fest und verstaute ihre Jacke in dem Koffer. Sie hatte Mühe den dicken Stoff hinein zuquetschen. Der Koffer war bereits zum Bersten voll.
 
»Die Riegel werden wohl etwas aufweichen und unsere Kleidung wird natürlich ne ganze Weile nass bleiben, aber ansonsten dürfte nicht weiter passieren.«, kam die Diagnose von Abby. Sie surrte ihren Rucksack ebenfalls fest und verstaute ihre Jacke in dem Koffer. Sie hatte Mühe den dicken Stoff hinein zuquetschen. Der Koffer war bereits zum Bersten voll.
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»Was ist los, Abby?«, fragte Dean und schwamm schnell zu ihr hin. Er suchte mit einer Hand den Knopf zum Laden seines Gewehres und lies den Finger darauf ruhen, bereit zuzudrücken, wenn es sein muss. Abby schien unverletzt, aber aufgeregt. Sie versuchte im Wasser unter ihr, etwas zu erkennen. <br>
 
»Was ist los, Abby?«, fragte Dean und schwamm schnell zu ihr hin. Er suchte mit einer Hand den Knopf zum Laden seines Gewehres und lies den Finger darauf ruhen, bereit zuzudrücken, wenn es sein muss. Abby schien unverletzt, aber aufgeregt. Sie versuchte im Wasser unter ihr, etwas zu erkennen. <br>
 
»Mich hat was berührt! Es hat mich angestupst.«, keuchte sie und kniff die Augen zusammen. Sie konnte ihre bläulichen Füße, im Wasser unter ihr, nach vorne und hinten schwingen sehen, aber weder einen Fisch, noch etwas anderes war in ihrer Nähe. <br>
 
»Mich hat was berührt! Es hat mich angestupst.«, keuchte sie und kniff die Augen zusammen. Sie konnte ihre bläulichen Füße, im Wasser unter ihr, nach vorne und hinten schwingen sehen, aber weder einen Fisch, noch etwas anderes war in ihrer Nähe. <br>
»Vielleicht bloß ein paar Algen oder ein großer Fisch.«, versuchte er sie zu beruhigen. Seine Augen flogen über die Wasseroberfläche, aber er konnte nichts auffälliges entdecken. Keine Flosse, keine Algen, keine Wellen außer ihre eigenen. <br>  
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»Vielleicht bloß ein paar Algen oder ein großer Fisch.«, versuchte er sie zu beruhigen. Seine Augen flogen über die Wasseroberfläche, aber er konnte nichts auffälliges entdecken. Keine Flosse, keine Algen, keine Wellen außer ihre eigenen. <br>
 
»ES HAT MICH ANGESTUPST!«, brüllte Abby fast und sah ihn wütend an. <br>
 
»ES HAT MICH ANGESTUPST!«, brüllte Abby fast und sah ihn wütend an. <br>
 
»Abby, du solltest ruhig bleiben!«, sagte Connor ruhig, obwohl ihm selbst das Adrenalin durch den Körper schoss. »Du scheuchst es nur noch mehr auf.« <br>
 
»Abby, du solltest ruhig bleiben!«, sagte Connor ruhig, obwohl ihm selbst das Adrenalin durch den Körper schoss. »Du scheuchst es nur noch mehr auf.« <br>
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Connor ging gedanklich die Liste der möglichen Tiere durch. Er war praktisch ein wandelndes Urzeit-Lexikon. <br>
 
Connor ging gedanklich die Liste der möglichen Tiere durch. Er war praktisch ein wandelndes Urzeit-Lexikon. <br>
 
»Könnte eine Nothosaurier sein. Ein FISCHfresser!«, betonte Connor. »Er hat wahrscheinlich nur geguckt, ob wir Nahrung sind. Lasst uns trotzdem schneller schwimmen.« <br>
 
»Könnte eine Nothosaurier sein. Ein FISCHfresser!«, betonte Connor. »Er hat wahrscheinlich nur geguckt, ob wir Nahrung sind. Lasst uns trotzdem schneller schwimmen.« <br>
Das lies sich Abby nicht zweimal sagen. Sie und Dean kamen näher an den Ast und Danny wartete bis sie bei ihm angekommen waren. Er hatte erst gar nicht mitbekommen, das irgendwas vorgefallen war. Erst als er fast am anderen Ufer war, bemerkte er das Fehlen seiner Leute. <br>  
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Das lies sich Abby nicht zweimal sagen. Sie und Dean kamen näher an den Ast und Danny wartete bis sie bei ihm angekommen waren. Er hatte erst gar nicht mitbekommen, das irgendwas vorgefallen war. Erst als er fast am anderen Ufer war, bemerkte er das Fehlen seiner Leute. <br>
 
Sie waren nur noch geschätzte 20 Yards vom rettenden Ufer entfernt, als plötzlich etwas Shane am Fuß packte. Noch bevor er etwas sagen konnte, wurde er unter Wasser gezogen. Er versuchte. seinen Fuß loszureißen und paddelte hilflos mit den Armen herum. <br>
 
Sie waren nur noch geschätzte 20 Yards vom rettenden Ufer entfernt, als plötzlich etwas Shane am Fuß packte. Noch bevor er etwas sagen konnte, wurde er unter Wasser gezogen. Er versuchte. seinen Fuß loszureißen und paddelte hilflos mit den Armen herum. <br>
 
»SHANE!«, rief Dean und tauchte hinterher, gefolgt von Danny. Abby schwamm hektisch zu Connor und klammerte sich um den Ast. Connor nahm ihre Hand. Patrick sah sich konzentriert um. Wesen, die er nicht sah, waren so zu sagen seine Spezialität. Er packte seinen Speer, bereit zuzustoßen. Da er nicht sehr gut im Tauchen war, hielt er es für besser, an der Oberfläche zu bleiben. <br>
 
»SHANE!«, rief Dean und tauchte hinterher, gefolgt von Danny. Abby schwamm hektisch zu Connor und klammerte sich um den Ast. Connor nahm ihre Hand. Patrick sah sich konzentriert um. Wesen, die er nicht sah, waren so zu sagen seine Spezialität. Er packte seinen Speer, bereit zuzustoßen. Da er nicht sehr gut im Tauchen war, hielt er es für besser, an der Oberfläche zu bleiben. <br>
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»Ich glaube wir sollten uns schlafen legen.«, sagte Shane. Sein Fuß schmerzte heftig und er bekam Kopfschmerzen. Das war eindeutig zu viel Wasser an einem Tag. Sie fanden einen großen morschen Baum, als Unterschlupf. Zwar mussten sie sich alle zusammendrängen, aber dadurch, dass sie durchnässt waren und die Nacht kälter wurde, war das für jeden okay. Der muffige Waldgeruch war zu ertragen. <br>
 
»Ich glaube wir sollten uns schlafen legen.«, sagte Shane. Sein Fuß schmerzte heftig und er bekam Kopfschmerzen. Das war eindeutig zu viel Wasser an einem Tag. Sie fanden einen großen morschen Baum, als Unterschlupf. Zwar mussten sie sich alle zusammendrängen, aber dadurch, dass sie durchnässt waren und die Nacht kälter wurde, war das für jeden okay. Der muffige Waldgeruch war zu ertragen. <br>
 
Abby und Connor kuschelten sich wieder aneinander. Zum Glück war es schon so dunkel, dass niemand bemerkte, dass beide puderrot wurden. Es war erst 3 Tage her, dass Abby ihm erlaubt hatte, wieder bei ihr einzuziehen. Sie waren nicht fest zusammen, aber für Connor reichte schon das alleine aus, um völlig aus dem Konzept zu geraden. <br>
 
Abby und Connor kuschelten sich wieder aneinander. Zum Glück war es schon so dunkel, dass niemand bemerkte, dass beide puderrot wurden. Es war erst 3 Tage her, dass Abby ihm erlaubt hatte, wieder bei ihr einzuziehen. Sie waren nicht fest zusammen, aber für Connor reichte schon das alleine aus, um völlig aus dem Konzept zu geraden. <br>
Dean und Patrick erklärten sich bereit, die erste Wache zu halten. Shane, der die meisten Strapazen durchgemacht hatte, sollte diese Nacht durchschlafen können. <br>  
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Dean und Patrick erklärten sich bereit, die erste Wache zu halten. Shane, der die meisten Strapazen durchgemacht hatte, sollte diese Nacht durchschlafen können. <br>
    
  <br>Die Nacht war sehr wolkig und ab und zu nieselte es. Nur selten sah man den Mond, aber der war nur eine schmale, leuchtende Sichel auf pechschwarzen Hintergrund. <br>
 
  <br>Die Nacht war sehr wolkig und ab und zu nieselte es. Nur selten sah man den Mond, aber der war nur eine schmale, leuchtende Sichel auf pechschwarzen Hintergrund. <br>
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»Nett, dass du von mir träumst.«, sagte er. <br>
 
»Nett, dass du von mir träumst.«, sagte er. <br>
 
»Shane, du Arsch, ich dachte die wären wo anders!«, schimpfte Dean und faustete seinem Freund gegen das Bein. <br>
 
»Shane, du Arsch, ich dachte die wären wo anders!«, schimpfte Dean und faustete seinem Freund gegen das Bein. <br>
»Autsch. Hey, tut mir ja leid. Und ich dachte, du wärst endlich wach!« <br>  
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»Autsch. Hey, tut mir ja leid. Und ich dachte, du wärst endlich wach!« <br>
 
Nach dem sich alle ein wenig beruhigt und von den Früchten, welche sehr gut schmeckten, gegessen hatten, sammelten sie ihre Sachen zusammen und gingen weiter. Dean sträubte sich, nach dem jüngsten Ereignis, Connor auf den Rücken zu nehmen, also musste Danny wieder herhalten. Er verdrehte nur die Augen und half Connor beim Aufsteigen. <br>
 
Nach dem sich alle ein wenig beruhigt und von den Früchten, welche sehr gut schmeckten, gegessen hatten, sammelten sie ihre Sachen zusammen und gingen weiter. Dean sträubte sich, nach dem jüngsten Ereignis, Connor auf den Rücken zu nehmen, also musste Danny wieder herhalten. Er verdrehte nur die Augen und half Connor beim Aufsteigen. <br>
 
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Sie schauten sich um. <br>
 
Sie schauten sich um. <br>
 
»Och, Menno.«, grummelte Connor. »Wieso ist es immer Wald? Können wir nicht mal direkt neben einem McDonalds landen?« <br>
 
»Och, Menno.«, grummelte Connor. »Wieso ist es immer Wald? Können wir nicht mal direkt neben einem McDonalds landen?« <br>
»Tja, wie ich bereits sagte, wir könnten überall landen.« Shane zog seinen Kompass heraus. <br>  
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»Tja, wie ich bereits sagte, wir könnten überall landen.« Shane zog seinen Kompass heraus. <br>
 
»Connor, siehst du den Baum da.« Abby zeigte auf einen kurzstämmigen, geschwungenen Baum mit weit auseinander liegenden Ästen, die wie lange Finger in die Umgebung hineingriffen. Er würde perfekt in einen Horrorfilm passen. »Als mir Ben, der erste Besitzer von Rex, den Ort zeigen wollte, wo er ihn gefunden hatte, sind wir ebenfalls an diesem Baum vorbei. Damals hing dort eine Kuh drin. Wir sind im ‚Wald von Dean’.« <br>
 
»Connor, siehst du den Baum da.« Abby zeigte auf einen kurzstämmigen, geschwungenen Baum mit weit auseinander liegenden Ästen, die wie lange Finger in die Umgebung hineingriffen. Er würde perfekt in einen Horrorfilm passen. »Als mir Ben, der erste Besitzer von Rex, den Ort zeigen wollte, wo er ihn gefunden hatte, sind wir ebenfalls an diesem Baum vorbei. Damals hing dort eine Kuh drin. Wir sind im ‚Wald von Dean’.« <br>
 
»Ja, Cutter, Stephen und ich haben die Kuh damals auch gesehen.«, berichtete Connor. <br>
 
»Ja, Cutter, Stephen und ich haben die Kuh damals auch gesehen.«, berichtete Connor. <br>
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Connor fing an sich zu langweilen. Die Soldaten marschierten auf und ab, untersuchten aufmerksam die Stelle und bald sammelten sich kleine Grüppchen mit hitzigen Diskussionen.  
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Connor fing an sich zu langweilen. Die Soldaten marschierten auf und ab, untersuchten aufmerksam die Stelle und bald sammelten sich kleine Grüppchen mit hitzigen Diskussionen.
 
Der junge Mann mit der merkwürdigen Waffe stand in ihrer Nähe. Mit seinen Schuhspitzen schabte er gelangweilt über den Boden und kratzte sich hin und wieder am Kopf, wodurch er seine Frisur auf äußerste verunstaltete. Die Waffe hatte er in den Halfter an seinem Gürtel gesteckt. <br>
 
Der junge Mann mit der merkwürdigen Waffe stand in ihrer Nähe. Mit seinen Schuhspitzen schabte er gelangweilt über den Boden und kratzte sich hin und wieder am Kopf, wodurch er seine Frisur auf äußerste verunstaltete. Die Waffe hatte er in den Halfter an seinem Gürtel gesteckt. <br>
 
Connor überlegte, ob der junge Soldat, vielleicht Beckers Sohn war. Von hinten sahen die beiden aus wie Zwillinge, abgesehen von den grauen Haaren und der nur ganz leicht in die Breite gegangen Figur von ‚Becker Senior‘. <br>
 
Connor überlegte, ob der junge Soldat, vielleicht Beckers Sohn war. Von hinten sahen die beiden aus wie Zwillinge, abgesehen von den grauen Haaren und der nur ganz leicht in die Breite gegangen Figur von ‚Becker Senior‘. <br>
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Abby und Connor beobachteten weiter das Geschehen. Das Auto wurde mit Hilfe eines Krans hochgehoben und Mr Dreadlock stolperte einmal über seine eigenen Füße, was zur allgemeinen Belustigung herhielt. Irgendwann kam ‚Becker‘ herüber geschritten, immer noch den Kopf so haltend, dass man sein Gesicht nicht sah. Er gesellte sich zu der Ärztin, die fast sofort den Arm um ihn schlang. Dann standen sie alle da und redeten. <br>
 
Abby und Connor beobachteten weiter das Geschehen. Das Auto wurde mit Hilfe eines Krans hochgehoben und Mr Dreadlock stolperte einmal über seine eigenen Füße, was zur allgemeinen Belustigung herhielt. Irgendwann kam ‚Becker‘ herüber geschritten, immer noch den Kopf so haltend, dass man sein Gesicht nicht sah. Er gesellte sich zu der Ärztin, die fast sofort den Arm um ihn schlang. Dann standen sie alle da und redeten. <br>
 
Bis plötzlich der Kapuzenmann seinen Kopf drehte und direkt auf den Container schaute, in dem Abby, Connor und Patrick saßen. <br>
 
Bis plötzlich der Kapuzenmann seinen Kopf drehte und direkt auf den Container schaute, in dem Abby, Connor und Patrick saßen. <br>
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<blockquote>Kapitel 11:<br> <br>Sie hörten hastige Schritte und huschten durch die nächste Tür. Es war die Umkleide der Soldaten. <br>Danny lunchte durch die Tür und verdrehte genervt die Augen. Es war wieder diese schreckliche Labortante. Hektisch tippelte sie durch den Gang, tief in ihren Unterlagen versunken. <br>Er schloss leise die Tür und sah die beiden Anderen fragend an. <br>»Das war knapp.«, sagte Shane mit erhobenen Augenbrauen. <br>»Ich hab da eine Idee.«, grinste Dean. Mit ein paar Griffen und leichten Schlägen, öffnete er einen der Spinde und zog ein schwarzes T-Shirt hervor. »Verkleiden wir uns als Soldaten!« <br><br>2 Minuten später, sahen alle 3 wie Söldner aus. Shane hatte nun wieder zwei Schuhe an. Dean hatte sich ebenfalls umgezogen und seine alten Klamotten in einen Wäschekorb unter den anderen Sachen versteckt. Erst einmal unbemerkt gewaschen, würden sie genauso aussehen, wie die anderen Kleidungsstücke. Danny und Shane verstauten ihre Waffen, Dean hängte sich sein Gewehr um, und so gingen die drei wieder raus auf den Gang. <br>Sie folgten ihm wieder zurück zu der großen Halle, mit der Anomalienauffindungsvorrichtung, vorbei an unbesetzten Laboren und landeten schließlich wieder in dem Gang, wo sie durch den Lüftungsschacht eingedrungen waren. <br>»Eigentlich ist es schon schlimm, wie leicht man hier einbrechen kann.«, sagte Shane betrübt. »Aber normalerweise wird man auch nicht von einer Bombe, direkt vor der Haustür abgelenkt. Und wir gehören ja irgendwie auch zum ARC, also ist es nicht ganz so schlimm.«, sagte Danny. »Wollen wir jetzt eigentlich durch den Schacht zurück, oder nehmen wir doch die Tür?« <br>»Lieber den Schacht. Uns kennt hier ja keiner, da würden sie misstrauisch werden. Die Sachen hier sollen ja nur aus der Ferne täuschen.«, sagte Dean. Danny machte eine Räuberleiter und hob ihn nach oben. Dann zog Dean Shane hoch und gerade, als Shane nach Dannys Händen griff, hörten sie wieder die eiligen Schritte. Danny gab ihm rasch ein Zeichen, dass er sich in den Schacht zurück ziehen sollte und stellte sich selbst kerzengrade hin. Shane schob grob das Gitter über die Öffnung und hielt die Luft an. <br>Die Labortante kam wieder angetapst. Sie las wieder in ein paar Unterlagen, grüßte Danny im Vorbeigehen und war fast an der Ecke angelangt. Sie wurde langsamer, drehte sich um und kam hastig zurück getippelt. <br>Vor Danny blieb sie stehen und musterte ihn. <br>Oh, scheiße, dachte Danny, nicht rot werden. <br>»Kennen wir uns?«, fragte sie misstrauisch. Ihre braunen Augen kamen ihm bekannt vor. Irgendwo, hatte er sie schon mal gesehen. Aber wo? <br>»Natürlich. Ich arbeite hier.«, sagte Danny so selbstverständlich wie möglich. Die Frau legte den Kopf schief. <br>«Ich habe Sie hier noch nie gesehen.«, antwortete sie schnippisch. Die Unterlagen wurden zusammengeklappt und unter den Arm geklemmt. Die eine Hand wurde in die Hüfte gestemmt und ihr rechter Fuß wippte leicht auf und ab. <br>»Normalerweise bin ich draußen und patrouilliere. Ich wurde reingeschickt um hier nach dem rechten zu sehen.«, log Danny und hoffte, dass sie ihm das abnahm. <br>Die Frau schien zu überlegen. <br>»Na gut.«, sagte sie leise und ging weiter, nicht ohne ihm einen misstrauischen Blick über die Schulter zuzuwerfen. Sie bemerkte noch rechtzeitig, dass sie in die falsche Richtung ging und huschte mit rotem Kopf an ihm vorbei. Shanes Hände erschienen über ihm und er ergriff sie. Dann war auch er wieder in dem dunklen Schacht verschwunden. <br>»Man, du kannst echt lügen, ohne rot zu werden!«, flüsterte Shane. Er brachte das Gitter wieder in die richtige Position und krabbelte los. <br>Danny schaute nach unten. <br>Hastige Schritte waren zu hören. Aber diesmal von mehr als zwei Füßen. <br>»Weshalb machst du so einen Aufstand, wegen einem Soldaten, der nicht draußen bei den anderen ist? Er wurde sicher von Max reingeschickt um die Gänge zu bewachen.«, hörte er die Stimme des alten Mannes sagen. <br>»Er ist weg! Er war gerade noch hier!« Das war die nervige Labortante. »Ich bin mir sicher, dass er keiner von uns ist! Ich hab ihn hier noch nie gesehen. Vielleicht gehört er zu Cross?« Beide Personen erschienen wieder unter dem Gitter. <br>»Vielleicht ist er aufs Klo?«, sagte der Mann neutral. Er hatte wieder die Hände in den Hosentaschen verstaut. <br>Die Frau schwieg, aber Danny war sich sicher, dass sie die Augen verdrehte. <br>»Wenn er dir nicht mehr aus dem Kopf geht, geh doch die Personalakten durch. Vielleicht findest du gefallen an ihm.«, neckte sie ihr Vater. <br>»Dad!« <br>»Ich würde mich über Enkelkinder freuen. Sieh dir Hailey an ….« <br>»Dad! Ich kenn den Typen gar nicht. Und er ist hier eingebrochen, da bin ich mir sicher! Und er ist absolut gar nicht mein Typ. Er ist viel zu alt. Und wieso bist du niemals ernst?« <br>»Keine Panik, Ruby, war ja nur ein Witz.«, sagte er hastig. Der alte Mann grinste fast bis über beide Ohren. »Ich werde nach dem Typen Ausschau halten. Aber er ist ganz sicher einer von uns. Sonst hätte er dich wohl kaum so vorbei gelassen oder?« <br>»Oh man.«, seufzte die Frau genervt. Ihr Name war also Ruby. »Ja, da hast du vielleicht recht. Pass aber auf, du bist nicht mehr der jüngste. Und sag Ted Bescheid! Ich geh in mein Labor.« <br>»Schön, dass sich meine Tochter Sorgen um meine Gesundheit macht.«, schnaubte der alte Mann. <br>Rubys hektische Schritte wurden leiser und verklangen schließlich. Der alte Mann rieb sich nachdenklich das rechte Handgelenk und sah ihr nach. <br>Und dann schaute er zielbewusst nach oben, zu dem Gitter. Danny stockte der Atmen. Konnte der alte Mann ihn sehen? Würde er Alarm schlagen, oder es auf seine schlechte Sehkraft schieben? Der Mann lächelte, doch schon nach einer Sekunde schaute er wieder nach unten und ging ebenfalls davon. <br> »Kommst du jetzt, Danny?«, flüsterte Shane und zupfte an dessen Ärmel. <br>»Ja.«, murmelte er. <br>Und er verstand. <br><br><br>Connor sah aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung. Danny, Shane und Dean rannten aus dem ARC und verschwanden zwischen ein paar Autos. Keiner der Soldaten hatte sie bemerkt, was wohl daran lag, dass die drei ihre Klamotten gewechselt hatten und nun ebenfalls aussahen, als ob sie zum ARC gehörten. <br>»Sie sind draußen!«, sagte Connor und deute auf Danny, der gerade hinter einem weiteren Container verschwand. <br>Die beiden Kapuzengestalten hatten sich mittlerweile wieder umgedreht und halfen tatkräftig, bei der Beseitigung der Kleinteile mit. Der junge Soldat war vollkommen aus ihrem Blickfeld verschwunden. <br>Vorsichtig kletterten Connor, Abby und Patrick mit ihren Sachen aus dem Container, schlichen an ein paar Autos vorbei und rannten dann ebenfalls auf die Container zu. Connor wurde von Patrick gestützt, der gleichzeitig mit einer Hand den Koffer hielt. <br> Keiner hatte sie gesehen. <br>Zumindest hatte keiner Alarm geschlagen. <br><br>»Da seid ihr ja. Hat alles geklappt?«, keuchte Connor. Er hatte, trotz Patricks Hilfestellung, heftiges Seitenstechen und war überrascht, wie leicht sie entkommen konnten. <br>»Alles erledigt.«, sagte Danny. <br>»Na dann.«, sagte Connor. »Auf zur nächsten Anomalie.« <br>Sie mussten wieder zurück in den ‚Wald von Dean’, aus dem sie gekommen waren. Aber diesmal liefen sie einen ausgeschilderten Pfad entlang. Allmählich wurde es wieder dunkler und sie mussten sich beeilen, bevor sie noch eine weitere Nacht in so einer Gegend verbringen mussten. Nach 2 Stunden ununterbrochenem Wandern kamen sie völlig erschöpft an der Stelle an. <br>»Also dann. Mit der Anomalie kommt ihr nach Hause. Hoffentlich landen wir wieder in der Nähe des ARCs.« Shane öffnete die Anomalie und Dean sprang als erster hindurch. <br><br>Er blieb erschrocken stehen, als er durch die Anomalie hindurch war und mindesten 20 entsicherte Waffen auf ihn gerichtete waren. Shane prallte gegen ihn und warf ihn zu Boden. »Was zum…« Der Mann ruderte mit den Armen, doch da stolperten Danny und Abby heraus und brachten die Beiden endgültig zu Fall. Connor und Patrick strauchelten über das Knäuel aus Menschen. Patrick konnte sich gerade noch so aufrecht halten. <br>»Autsch!«, sagte Connor. Jemand hatte ihm die Hand ins Gesicht geschlagen. <br>»Connor, geht runter von mir!«, zischte Danny. <br>»Sorry Danny, das bin ich.«, antworte Abby und versuchte sich aufzurappeln. Ihre Hand drückte auf einen Oberkörper. <br>»Abby, das sind meine Rippen.«, japste Dean zischend. »Du schnürst mir die Luft ab.« <br>»Huch.« <br>»Was zur Hölle…« Eine weitere Stimme erklang. Abby ruckte mit dem Kopf hoch. <br>»Lester!«, stieß sie freudig hervor. <br>»Lester?«, fragte Connor und verdrehte den Kopf. »Oh, tatsächlich. Hallo.« <br>Lester, gekleidet in einen schwarzen Anzug und roter Krawatte, stand mit verschränkten Armen vor dem wirren Haufen. Patrick zog rasch Danny nach oben, Abby half Connor beim Aufstehen und Dean und Shane rafften sich gegenseitig auf. <br>»Na, da werden sich aber welche freuen. Wir dachten schon, wir müssen ein neues Team zusammenstellen. Schön, dass Sie alle wieder da sind.«, sagte Lester. Er wollte näher treten und rümpfte die Nase. <br>Die 6 Neuankömmlinge waren verdreckt, verschwitzt, mit Blut beschmiert und sahen aus, als kämen sie gerade aus einer wilden, prähistorischen Schlammschlacht. Keiner von ihnen hatte wirklich mitbekommen, wie mies sie aussahen. <br>»Danke.«, sagte Danny. »Und Sie sind wirklich glücklich, dass ausgerechnet ich wieder da bin?« <br>»Nun, es ist wesentlich schwerer einer Familie zu erklären, dass ihr Sohn in einer Anomalie verloren gegangen ist, als dem Minister einen Bericht zu senden, in dem steht, dass Sie alle wieder heil zurück gekommen sind.« <br>Connor hob die Brauen. »Das nennen Sie heil?« Er deutete abwechselnd auf seinen Knöchel und Deans verformte Nase. <br>»Wer sind Sie drei überhaupt?«, fragte Lester an Dean und die anderen beiden gewand. <br>»Ich bin Dean und das ist Shane. Wir sind aus der Zukunftsversion des ARCs. Nicht dem was Sie kennen, etwas näher an Ihrer Gegenwart.« <br>»Ah ja. Danny, Sie haben doch überprüft, ob einer der beiden nicht vielleicht Helen Cutter ist, oder? Nach dieser Hologrammsache ist es nicht gerade angebracht…« <br>»Sir, Helen ist tot. Sie wurde von einem Raptor angegriffen und ist mit ihm zusammen von einer Klippe gestürzt.« <br>»Oh, na das sind doch mal gute Nachrichten.«, sagte Lester regelrecht begeistert. »Abgesehen von der Tatsache, dass Sie alle wieder da sind.«, fügte Lester hinzu. Dann steckte er die Hände in die Hosentaschen und mit einer fließenden Hüftdrehung wand er sich dem nächsten Soldaten zu. »Sie werden einen Arzt herbestellen, der sich die 6 mal genauer ansieht. Und wenn Sie schon mal dabei sind, rufen sie Dr. Page und Captain Becker hinzu, die würden sich wohl am meisten freuen.« <br>Viele der Soldaten zogen ab und postierten sich wieder an ihren üblichen Punkten. Der angesprochene Soldat zückte ein Handy und begann zu telefonieren. <br><br>Nur 5 Minuten später stürmten Becker und Sarah durch die Halle, auf Danny, Abby und Connor zu. <br>»Ihr seid wieder da!«, quietschte Sarah begeistert und umarmte Danny. Zusätzlich drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange und zog dann Abby zu sich ran. <br>Becker stand einfach nur lächelnd vor ihnen. »Schön euch wieder zusehen. Wir haben uns schon Pläne ausgeheckt, wie wir eure Nachfolger herausekeln können.« <br>»Das habe ich gekonnt überhört.«, sagte Lester unwirsch. <br>»Ihr seht furchtbar aus.«, bemerkte Sarah und musterte sie kritisch. Ihr Blick schweifte über Dean, Shane und Patrick. »Und wer seid ihr?« <br>Shane und Dean stellten sich wieder mit Vornamen vor. Sarahs Blick wanderte zu dem jungen Mann, mit den unzähligen Narben. <br>»Patrick.« <br>Danny tätschelte Patricks Schulter und grinste Sarah an. <br>»Das, Sarah, ist mein kleiner Bruder!«, verkündete er stolz. <br>Alle, die in Hörweite waren und davon noch nichts wussten, hoben überrascht die Augenbrauen. Beckers Blick huschte von Danny zu dem unbekannten Gesicht und wieder zurück. <br>»Du hast überlebt?«, fragte Sarah staunend und musterte ihn noch mal. Die vielen Narben sprachen von 14 gefährlichen Jahren. Aber dass es Dannys Bruder war, erkannte sie erst auf den zweiten Blick. Sehr viele Ähnlichkeiten gab es nicht, zwischen den beiden. <br>»Ja, gerade so. Ich hab nicht mal gewusst, dass ich in der Zukunft war. Ich dachte, es wäre eine komplett andere Welt. Schon verrückt, oder?« <br>»Und ihr seid euch dann in der Zukunft begegnet?«, sagte Sarah aufgeregt. Ihr Blick sprang wieder zwischen den beiden Brüdern hin und her. <br>»Könnten wir das später klären?«, unterbrach Abby sie. »Erst mal brauchen wir was zu essen und einen Arzt. Bitte.« <br><br>10 Minuten später waren alle 6 mit diversen Burgern und Sandwichs beschäftigt. Es schien ein kleiner Wettbewerb zu sein, wer sein Essen am schnellsten hinunterschlang. Shane lag unschlagbar und eindeutig in Führung. Sarah kam nicht drum herum, sich zu fragen, ob er überhaupt kaute und nicht einfach alles im Ganzen hinunterschluckte. <br>»Ihr seid also aus dem ARC der Zukunft? Mal so aus reiner Neugier: Gibt es uns da noch?«, fragte Becker. Er blickte dabei Dean an, der verdutzt zurückschaute. <br>»Dean, kauen.«, sagte Abby. <br>»If fag gafu nif.«, nuschelte Dean und konzentrierte sich aufs Kauen und Schlucken. <br>»Bitte?«, fragte Becker. <br>»Er hat gesagt: Ich sag dazu nichts.«, übersetzte Shane. <br>»Das hast du verstanden?« Becker schüttelte den Kopf. <br>»Ich bin mit ihm groß geworden. Ich versteh ihn sogar, wenn er nur noch Vokale herausbekommt, würgt und gurgelt.«, erklärte Shane tonlos und schob sich den siebten Burger fast komplett in den Mund. <br>»Okay, dann beantworte du mir mal meine Frage.« <br>Shane schüttelte den Kopf, kaute dreimal und schluckte. »Kein Kommentar. Das wird jeder selbst herausfinden. Außerdem nehme ich euch dann die Spannung. Und man soll so was nicht verraten!« <br>»Du hast die Spannung schon vergrößert.«, murrte Becker beleidigt. <br>Dann kam Lester wieder, in Bekleidung einer Frau. Sie war schlank, etwa Anfang 30 und hatte ein schmales spitzes Gesicht, mit einer kurzen, Sprungschanzenförmigen Nase. Ihr weißblondes Haar hatte sie mit einer Haarnadel hochgesteckt. Die smaragdgrünen Augen strahlten. Sie trug einen weißen Kittel und einen kleinen metallenen Koffer bei sich. <br>»Das ist Doktor Bellamy Chase. Sie wird Sie alle gründlich untersuchen und verarzten. Sie sehen aus, als ob Sie der erste sein wollen.«, sagte Lester an Dean gewandt. <br>Der Soldat saß auf seinem Stuhl, mit offenem Mund und seinen letzten Hamburger in der Hand. Er starrte die Frau an. <br>»Ihre Nase ist gebrochen.«, diagnostizierte sie von weitem. »Womöglich haben sie eine Gehirnerschütterung. Zumindest ihrem glasigen Blick nach zu urteilen. Und Ihr Essen fällt gleich aus dem Mund.« <br>»Nein, ich…äh… egal.« Plötzlich war der Hamburger ziemlich interessant. Dean versuchte ihn so schnell wie möglich zu vernichten. <br>Connor kam die Frau merkwürdigerweise bekannt vor.
 
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